Die jüngsten Konkurszahlen aus Kärnten zeichnen ein düsteres Bild der aktuellen Wirtschaftslage – denn es gibt nicht nur ein Rekordhoch bei Pleiten und Schulden; auch die Zahl jener Unternehmer, die sich nicht einmal mehr die Gebühren für ein Insolvenzverfahren leisten können, ist wieder angestiegen.
Noch gehen die Zahlen der Gläubigerschutzverbände AKV und KSV etwas auseinander – der eine ortet ein Plus von 15,5 Prozent, der andere rechnet auf 12,3 Prozent hoch. Doch klar ist, dass Kärnten heuer mit bisher bereits 291 Firmenpleiten und mindestens 216 Millionen Euro Passiva auf ein trauriges Rekordjahr zusteuert.
„Auffallend ist dabei, dass schon 30 Prozent der Unternehmen Verbindlichkeiten von über einer Million Euro angehäuft haben“, so AKV-Chefin Beatrix Jernej. Auch wenn Konkurse eines Detektivs oder einer Shopping-Fürstin besonders auffallen, sind Bau und Immobilien, Handel sowie Gastro am häufigsten betroffen – überall wird die Inflation als Hauptursache für die Pleite gesehen.
„Und es zeichnet sich ab, dass es so weitergeht, wenn die Regierung nicht gegensteuert“, befürchtet Brigitte Peißl-Schickmair vom KSV. Auch der Fachkräftemangel setzt Betrieben zu, die Öffnungszeiten einschränken müssen und dadurch Umsatz verlieren – ein Teufelskreis, der nicht selten vor dem Konkursgericht endet, wenngleich viele Betriebe nicht einmal die nötigen 4000 Euro aufbringen, die eine Insolvenz kostet! „Das zeigt auch, dass es bei manchem am kaufmännischen Geschick mangelt“, meint Konkursexpertin Jernej.
Leidtragende sind nicht nur die Gläubiger, sondern auch Dienstnehmer, die um ihre Zukunft bangen – etwa bei Hermes Schleifmittel in Bad St. Leonhard (188 Mitarbeiter) oder auch im bekannten Traditionslokal Weidenhof in Klagenfurt (32), das kurz nach einem Eigentümerwechsel ebenfalls in die Insolvenz geschlittert ist. Hier hat Masseverwalter Bernhard Fink aber erste gute Neuigkeiten: „Das Haus bleibt geöffnet; auch Weihnachtsfeiern können wie geplant stattfinden.“
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