Standortzusammenlegungen, Primärversorgungseinrichtungen (PVE) und die Integration des UKH ins Klinikum Klagenfurt sind Hauptpunkte des Gesundheitsplans des Landes.
Mit dem „Regionalen Strukturplan Gesundheit“ (RSG) plant das Land alle fünf Jahre, wie die Versorgung in Kärnten funktionieren soll. „Vom Glockner bis zur Koralm“, wie die zuständige Landesrätin, Beate Prettner, betont. „Wir müssen die Spitäler entlasten. Sie sollen nur Patienten versorgen, die auch wirklich hinmüssen.“
Hier stellt, wie in allen Bereichen, die immer älter werdende Bevölkerung eine große Herausforderung dar. „Das betrifft zwar alle Bundesländer, uns aber noch ein bisschen mehr. Bis 2040 könnte über ein Drittel der Kärntner über 60 Jahre alt sein“, so Prettner. Damit die Kosten nicht weiter explodieren, setzt man auf Effizienz. So werden in manchen Standorten Abteilungen aufgelassen, in Feldkirchen die Krankenhäuser de La Tour und Waiern zusammengelegt.
Das Unfallkrankenhaus zieht 2030 ins Klinikum
„Das UKH wird in das Klinikum Klagenfurt integriert, damit werden auch dort die Abteilungen Unfallchirurgie und Orthopädie aufgelöst“, erklärt Prettner. Fast zehn Jahre nachdem der Plan erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wurde, soll 2026 tatsächlich der Spatenstich am Gelände der ehemaligen Chirurgie Ost erfolgen.
„Es wird für jede Krankenanstalt ein eigener Versorgungsauftrag definiert“, so Prettner. „So wird die Allgemeinchirurgie der Elisabethinen aufgelassen, dafür wird die Geriatrie dort eine eigene Abteilung.“ Die chirurgischen Aufgaben werden vom Klinikum übernommen, von Friesach übernimmt St. Veit diesen Bereich. Eine Neuverteilung von neurologischen Betten ist zwischen Hermagor, Villach und Klagenfurt geplant. Das Angebot soll aber, besonders im Westen, auch mit bis zu acht Ambulatorien erweitert werden – fix geplant sind Einrichtungen für Urologie, Augenheilkunde, Dermatologie, Schmerzversorgung und Diabetesbehandlung.
Die Versorgung muss wohnortnah erfolgen, erreichbar für alle sein. Jede Bezirkshauptstadt soll eine Primärversorgungseinrichtung haben.
Beate Prettner, Gesundheitslandesrätin
Mehr Primärversorgung in den Bezirkshauptstädten
Um eine flächendeckende Versorgung auch in Zukunft zu garantieren, setzt auch Kärnten auf mehr Primärversorgungseinrichtungen (PVE). „Bislang war das nicht dringend notwendig, weil fast alle Kassenstellen besetzt werden konnten“, erklärt die Landesrätin. „Aber wir planen bis zu zehn zusätzliche PVE. Zwei in Spittal, eines jeweils in Klagenfurt, Villach, St. Veit, Hermagor und Feldkirchen.“ In jeder Bezirkshauptstadt soll bis 2030 auf jeden Fall eine PVE geben.
Bei der Erstellung des Plans arbeitete das Land eng mit der ÖGK zusammen. „Wir haben das gemeinsam entwickelt, die Maßnahmen greifen ineinander“, betont ÖVP-Clubobmann Markus Malle. „Durch das große Anziehen der Sozialversicherung können wir in den Krankenanstalten effizienter werden.“ Es wird mehr auf Spezialisierung, besonders bei Krebs, gesetzt.
Die ÖGK selbst begrüßt mehr Primärversorgung. „Damit können wir Wartezeiten in den Griff bekommen, Ordinationszeiten am Tagesrand und Wochenende anbieten“, so Landesstellenleiter Johann Lintner.
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