„Möchten bleiben“

AMS-Bericht: Syrer denken nicht über Rückkehr nach

Wien
15.09.2025 06:00

Ein AMS-Bericht zeigt auf, weshalb befragte Flüchtlinge in Wien bleiben möchten. Sozialleistungen spielen auch eine Rolle.

Keine Rückkehrabsichten. So steht es in einem viel zitierten Bericht des AMS mit dem Titel „Neue Geflüchtete aus Syrien am österreichischen Arbeitsmarkt“ auf Seite 95. Für viele Zuwanderer gilt: Sie sind gekommen, um zu bleiben. Die Rückkehrprämie der Bundesregierung in der Höhe von 1000 Euro hat daran – wenig überraschend – auch nichts geändert.

Eine 39-jährige Syrerin wird mit folgenden Worten zitiert: „Nein, wir möchten in Österreich bleiben, damit meine Kinder Stabilität haben.“ Sie spricht weiter über ihre Erfahrungen als Obdachlose und ergänzt: „In unserer Nähe gibt es Syrer, die wie wir denken und nicht über eine Rückkehr nachdenken.“

Seit zehn Jahren im Land
Vor allem jene, die mit der Flüchtlingswelle 2015 ins Land gekommen sind, zeigen kein Interesse, Österreich zu verlassen. Persönliches Zitat aus dem Bericht: „Eine ist seit zehn Jahren hier und ist integriert. Ihr kleines Kind spricht kein Arabisch, sondern Österreichisch. Sie hat drei Kinder.“

AMS-Filiale in Wien
AMS-Filiale in Wien(Bild: Eva Manhart)

Der AMS-Bericht ist weiter ein Beleg dafür, dass sehr wohl viele Flüchtlinge auch wegen der hohen Mindestsicherung dezidiert nach Wien kommen, obwohl viele Politiker das anders sehen. So sagte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erst im Vorjahr in einem „Krone“-Interview: „Es gibt keine Zuwanderung ins Sozialsystem.“

Der Bericht des AMS belegt: Es gibt viele Syrer, die nicht mehr an eine Rückkehr in ihre Heimat ...
Der Bericht des AMS belegt: Es gibt viele Syrer, die nicht mehr an eine Rückkehr in ihre Heimat denken. Und hohe Sozialleistungen locken an.(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Hier könnte dem Stadtrat die Lektüre des Berichts, vor allem die Seite 85, helfen. Die wesentlichsten Zitate:

Zitat Icon

Aufgrund meines subsidiären Status bin ich nach Wien gekommen. Wien bietet mir eine bessere finanzielle Unterstützung.

Syrer

Da Wien auch subsidiär Schutzberechtigten die volle Mindestsicherung bezahlt, obwohl sieben Bundesländern jenen Flüchtlingen nur die Grundversorgung überweist, sagt ein Syrer: „Services und finanzielle Unterstützungsleistungen sind in Wien besser als in anderen Bundesländern. Aber andere Bundesländer finde ich schöner als Wien. Familien, die aus Oberösterreich nach Wien umziehen, begründen dies damit, dass die finanzielle Unterstützung besser ist.“

Heißt: Obwohl viele Syrer andere Destinationen attraktiver finden, bleiben sie des Geldes wegen in Wien.

Nächster Syrer, nächstes Zitat: „Aufgrund meines subsidiären Status bin ich nach Wien gekommen. Wien bietet mir eine bessere finanzielle Unterstützung.“

„In Wien bekommt man auch finanzielle Unterstützung, wenn man subsidiären Schutz hat“, so ein anderer: „In anderen Bundesländern bekommt man das nicht.“

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