Der Fußball im Speziellen und der Sport im Allgemeinen schreiben ihre ganz eigenen Geschichten. Auch was Rekorde angeht! Und ebendieser hat sich „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl für die neueste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ angenommen.
Was „Rekorde für die Ewigkeit“ betrifft, ist das angesichts der prognostizierten restlichen Lebensdauer des Universums immer so eine Sache. Selbst der seinerzeit als „Sprung ins 21. Jahrhundert“ titulierte 8,90 Meter-Satz von Bob Beamon 1968 in der Höhenluft von Mexico City wurde noch in der 20. Hektode, nämlich 1991, von Mike Powell humorlos verbessert. Deutlich größere Chancen, seinen Rekord länger zu halten, hat da schon ein österreichischer Kicker namens Christoph Baumgartner, denn er erzielte am 23. März des Vorjahres in einem Testspiel gegen die Slowakei nach nur 6,3 Sekunden das bis dato weltweit schnellste Tor der Länderspielgeschichte und liegt damit quasi Lichtjahre vor Florian Wirtz, der wenige Stunden später für sein 1:0 gegen Frankreich geradezu endlos lang scheinende 7,9 Sekunden brauchte.
Senekowitsch ist seinen Rekord los
Dafür ist seit ein paar Tagen ein anderer Österreicher seinen Rekord los, auch wenn er auf diese „Bestleistung“ möglicherweise gar nicht so großen Wert gelegt hatte. 1982 wurde nämlich dem steirischen Trainer Helmut Senekowitsch, dessen 18. Todestag übermorgen begangen wird, von seinem Arbeitgeber, der Frankfurter Eintracht, nach gerade mal fünf Ligaspielen der Schleudersitz vor die Tür gestellt. Um allerdings der Wahrheit die Ehre zu geben: Er musste sich diesen zweifelhaften Rekord mit Heinz Elzner teilen, dem ein Jahr zuvor beim 1. FC Nürnberg Gleiches widerfahren war. Dennoch ist dieses Episödchen nur eine Petitesse gegen die Tatsache, dass Senekowitsch einst das ÖFB-Team zur WM 1978 in Argentinien geführt hat, um dort… na ja, eh scho wissen.
Ein Rekord für das eine oder andere Dezennium
Der neue Rekordhalter heißt Erik ten Hag, kommt aus Haaksbergen in der niederländischen Provinz Overijssel und war bis vor ein paar Tagen Übungsleiter einer Werkself im Bergischen Land. Dort scheint Geduld nicht zu den Kernkompetenzen der Führungsriege zu gehören, denn nach gerade mal zwei Bundesliga-Spieltagen und einem Punkt aus zwei Begegnungen sah sich die aus Fernando Carro und Simon Rolfes bestehende Geschäftsführung der zu 100 % der Bayer AG gehörenden Beteiligungsgesellschaft (früher war das unkomplizierter) bemüßigt, das gerade geschlossene Arbeitsverhältnis postwendend wieder zu beenden. Vermutlich „um größeren Schaden vom Verein abzuwenden“, wie das in solchen Fällen immer so schön heißt. Eine Entlassung nach zwei gespielten Runden ist sogar im schnelllebigen Hochkapital-Fußball ungewöhnlich; gut möglich also, dass Erik ten Hag diesen Rekord noch das ein oder andere Dezennium in seiner Vita behalten können wird.
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