Groß angelegter Betrug in Wien und Umgebung aufgeflogen: Eine Familie transferierte ein Vermögen am Fiskus vorbei in die eigene Tasche. Uhren und Limousinen wurden sichergestellt, ein Hund erschnüffelte versteckte 60.000 Euro.
Viele Jahre lang ging alles gut, jetzt ist ein Taxi-Clan mit Karacho gegen die Wand gefahren. Das im Finanzministerium angesiedelte Amt für Betrugsbekämpfung (ABB) ließ eine Unternehmerfamilie auffliegen, die Millionen am Fiskus vorbei verdient haben soll. An sieben Einsatzorten in Wien und Umgebung fanden parallel Razzien und Hausdurchsuchungen statt. Kistenweise wurde Beweismaterial aus den Taxi-Zentralen getragen, bei einer dieser Kontrollen erschnüffelte ein Diensthund des Zolls 60.000 Euro Bargeld, das die Verdächtigen versteckt hatten.
Über Jahre hinweg Umsätze verschleiert
Aktuell sind fünf Beschuldigte im Visier der Ermittler – aber der Kreis der Verdächtigen kann sich jederzeit erweitern. Die Zusammenarbeit mit dem Finanzamt, der Finanzpolizei, der Zentralstelle für internationale Zusammenarbeit sowie der Landespolizeidirektion Wien offenbarte: Über Jahre hinweg soll die Familie systematisch Umsätze verschleiert und dadurch „einen siebenstelligen Eurobetrag“ an Steuern und Abgaben hinterzogen haben, wie es von den Ermittlern heißt.
„Die Bekämpfung von Steuer- und Abgabenbetrug ist zentral für die Aufrechterhaltung von Fairness und Rechtsstaatlichkeit in der Wirtschaft“, betonte Christian Ackerler, der Vorstand des ABB. „Die Aktion zeigt, dass wir in allen Branchen gegen organisierte Steuerkriminalität vorgehen. Selbst dort, wo sie auf den ersten Blick gut getarnt ist.“
Luxusautos beschlagnahmt
Auch die Liste der beschlagnahmten Utensilien ist lange: Luxusautos, teure Uhren, Bargeld. Was damit passiert? „Die Sicherstellung dieser Vermögenswerte dient auch der Absicherung möglicher Strafzahlungen im Falle einer Verurteilung“, heißt es. Was noch in den Kisten der Betrugsbekämpfer gelandet ist: Geschäftsunterlagen, elektronische Datenträger, Smartphones.
Betrug schadet allen ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern und untergräbt den fairen Wettbewerb. Wer glaubt, sich durch unlautere Mittel einen Vorteil verschaffen zu können, riskiert empfindliche Strafen.
Finanzminister Markus Marterbauer
Das große Zittern in der Taxi-Branche geht weiter. Denn die Auswertung der sichergestellten Unterlagen hat erst begonnen, die Ermittlungen laufen weiterhin, und da die „durch weitere Angaben gefährdet würden, können derzeit keine Details zur Vorgangsweise bekannt gegeben werden“. Am Ende bekommen die schwarzen Schafe immer eine Rechnung präsentiert.
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