Homophobie als Motiv

Postings von Rapstars führten zu Disco-Schlägern

Gericht
13.09.2025 06:00

Offenbar aus Homophobie und purer Lust an Gewalt wurde ein Wiener Musiker vor dem Szene-Club Babenberger Passage im Mai schwer verletzt. Promis aus der Rap-Szene baten daraufhin mit Bildern des Verdächtigten auf ihren Social-Media-Kanälen um Hinweise. Nach dem Fahndungserfolg sind nun fünf junge Männer angeklagt.

Allein die Postings zweier berühmter Deutsch-Rapper erreichten ein Millionenpublikum: „Gestern wurde mein Freund mit dem Fuß ins Gesicht getreten. Wenn irgendwer weiß, wer das ist, bitte unbedingt melden“, war da etwa von einem Berliner, der mehr als 500.000 Follower auf Instagram hat, zu einem Täter-Bild zu lesen. Woraufhin bei der Polizei zahlreiche Hinweise eingingen, ein 19-jähriger Wiener in U-Haft kam. Er und vier weitere Verdächtige sind nun mit einer erschütternden Anklage konfrontiert.

Multiple Brüche der Schädelknochen
Sie sollen einen beliebten Rapper, den sie erkannt haben dürften, vor der Babenberger Passage homophob beschimpft haben. Später soll der hauptangeklagte Hobby-Fußballer das Opfer, offenbar aus purer Lust am Prügeln, attackiert haben: „Er versetzte ihm einen derart starken Stoß, dass dieser mit dem Gesicht voraus zu Boden ging. Dann nahm er Anlauf und versetzte ihm einen gezielten Tritt mit dem Innenrist des Fußes ins Gesicht“, steht in der Anklage der StA Wien. Der Rapper erlitt mehrere Schädelknochenbrüche und einen Trümmerbruch des Nasenbeins, musste notoperiert werden.

Cybermobbing mit schwulenfeindlichen Rap-Reimen 
Dem nicht genug: Im Juli soll ihn der Zweitangeklagte in schweren Cybermobbing-Angriffen weiterhin homophob beschimpft haben. In einem sogenannten „Rap-Diss“ reimte er extrem erniedrigende Sätze über den Rapper und rief zum Teilen des verstörenden Postings auf.

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Mein Mandant ist selbst schockiert von der Brutalität dieses Angriffs und hatte damit nichts zu tun.

Anwalt Sascha Flatz vertritt einen mutmaßlichen Mittäter

Auch Mann vor Volkstheater willkürlich attackiert
Laut Anklage haben die fünf bereits Ende April einen Passage-Besucher verfolgt und niedergeschlagen. Ein weiteres Opfer sollen sie beim Volkstheater willkürlich attackiert haben. Auch dort soll der 19-jährige Haupttäter nach Beschimpfungen und einem Bierdosenwurf unvermittelt zugeschlagen haben.

Rechtsanwalt Sascha Flatz vertritt einen 20-Jährigen mutmaßlichen Mittäter: „Mein Mandant ist selbst schockiert von der Brutalität dieses Angriffs und hatte damit nichts zu tun.“ Der Prozesstermin im Wiener Landl steht aus.

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