Video zeigt Feuerball

Schoss Thunbergs Crew eigenes Gaza-Boot in Brand?

Ausland
09.09.2025 15:54

Eines der Boote der neuen Gaza-Hilfsflotte ist den Aktivisten zufolge von einer Drohne getroffen worden. Die tunesischen Behörden wiesen die Darstellung allerdings zurück und sprechen von einer Feuerursache an Bord. Experten melden ebenfalls erhebliche Zweifel an.

Es handle sich um eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder der Bewegung „Global Sumud Flotilla“ befunden hätten. Die Gruppe rundum Ex-Klimaikone Greta Thunberg veröffentlichte Videos, die die Geschehnisse in tunesischen Gewässern dokumentieren sollen: Zu sehen ist, wie eine Art Leuchtball vom Himmel auf ein Boot herab taumelt und dort mit grellem Licht einschlägt.

Andere Kamerawinkel legen hingegen nahe, dass der Vorfall an Bord initiiert wurde. Eines der Crewmitglied könnte eine Notfackel entzündet und damit den Brand auf dem Deck ausgelöst haben, lautet ein Vorwurf. Ein Aktivist ist vor dem Einschlag zu sehen, wie er mit etwas hantiert. Danach schreit er laut um Hilfe und verkündet panisch: „Wir wurden getroffen!“ Die Echtheit der Videos lässt sich nicht verifizieren. 

„Eine Drohne ist NICHT lautlos und entfesselt kein gelbes Feuer. Etwas traf das Boot, aber es war keine Drohne“, erklärte der Verteidigungsexperte James J. Marlow auf X. „Es war wahrscheinlich eine Leuchtrakete.“ 

Aufnahmen von Überwachungskameras sollen den Vorfall zeigen:

Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. Die Organisatoren wollen am Dienstag bei einer Pressekonferenz über den berichteten Vorfall informieren. „Aggressionen, die darauf abzielen, uns einzuschüchtern und unsere Mission zu behindern, werden uns nicht abschrecken“, lautete die Mitteilung.

Behörden widersprechen Aktivisten
Die staatliche tunesische Nachrichtenagentur TAP berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, dass spezialisierte Sicherheitseinheiten den Brand an Bord untersucht hätten. Demnach sei das Feuer von einer Rettungsweste ausgegangen, die im Zuge des Vorfalls Feuer gefangen hatte. Es habe weder Opfer noch Sachschäden gegeben, abgesehen von mehreren verbrannten Rettungswesten.

Weitere Kamerawinkel zu dem Vorfall:

Im Mai hatten Aktivisten der Bewegung Freedom Flotilla Coalition, die ebenfalls mit einem Schiff mit Hilfsgütern für die notleidenden Palästinenser im Gazastreifen unterwegs waren, von einem Drohnenangriff nahe der Mittelmeerinsel Malta berichtet.

Die „Global Sumud Flotilla“ will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. Sie ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte Aktion ihrer Art. Die aktuellen Boote sind Anfang September in Barcelona gestartet. Thunberg war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der „Madleen“ gescheitert. Israel hat in der Vergangenheit Versuche von Aktivisten, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu durchbrechen, stets verhindert.

UNO übt sich in Zurückhaltung
Auch die UNO-Berichterstatterin für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, kommt in einem Video auf Instagram zu dem mutmaßlichen Angriff zu Wort. Sie spricht darin von einem großen Schock und sagt zugleich, der Vorfall müsse zunächst verifiziert werden. Es gebe aber unter anderem Drohungen gegen die Flotte, die von Israel ausgingen.

Albanese hatte Israel voriges Jahr in einem Bericht Völkermord an den Palästinensern im Zuge des Gaza-Kriegs gegen die militante Hamas-Organisation vorgeworfen.

Die offiziell unabhängige UNO-Berichterstatterin Albanese drückt Thunberg in Tunesien ein ...
Die offiziell unabhängige UNO-Berichterstatterin Albanese drückt Thunberg in Tunesien ein Küsschen auf die Wange.(Bild: EPA/MOHAMED MESSARA)

Israel wiederum spricht ihr Fairness und Unparteilichkeit ab. Die US-Regierung hatte im Juli Sanktionen gegen Albanese verhängt und ihr ebenfalls Voreingenommenheit und Antisemitismus vorgeworfen.

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