Zwei spezielle Telefonzellen in zwei Wiener Gemeindebauten laden im Herbst zum Zuhören und Nachdenken ein. Sie laden ein, sich Geschichten und Gedanken von 26 Menschen anzuhören – und vielleicht auch selbst eine Geschichte hinzuzufügen.
Kunst muss nicht immer polarisieren, sie kann Menschen auch miteinander verbinden – manchmal sogar im wahrsten Sinn des Wortes: Am 5. September stellt die Künstlerin Laura Andreß in Wien im Kopenhagen-Hof (19., Hardtgasse 16-30) und in der Favoritner Per-Albin-Hansson-Siedlung (Bergtaidingweg, Höhe Adolf-Unger-Gasse) dafür zwei spezielle Telefonzellen auf, die drei Monate lang Geschichten erzählen und neue Geschichten entstehen lassen sollen.
Geschichten von Einsamkeit und Gemeinsamkeiten
Für das Kunstprojekt „Stille Post“ sammelte Andreß über Monate hinweg in Gesprächen Geschichten von Gemeindebau-Bewohnern. 26 sind es geworden, und sie sind so vielfältig wie das Leben selbst: Tragisch, rührend, komisch, bitter – alles ist dabei. Wer zum Telefonhörer greift und die entsprechende Zahl eintippt, kann bei den Erzählungen und Bekenntnissen mitlauschen. Es soll aber nicht nur beim Zuhören bleiben. Die Telefonzellen sind miteinander verbunden – und laden zum Anruf und dem Gespräch mit einem Unbekannten am anderen Ende der Stadt ein.
Einladung zur Begegnung
Mit dem von der Stadt finanzierten Projekt will die Künstlerin vergangene Tugenden der Kommunikation – es ist kein Zufall, dass die Gespräche nur in der Telefonzelle zu hören sind – ins Bewusstsein zurückholen und so auch dazu einladen, sich Gedanken über Gemeinschaft und Einsamkeit zu machen: Man solle sich einen Moment Zeit nehmen, um einem anderen Menschen – wenn auch nur akustisch – zu begegnen.
Der aufgenommene Faden der Kommunikation soll zudem weitergesponnen werden: Einmal im Monat finden in den beiden Gemeindebauten Stammtische statt, damit hoffentlich noch mehr Geschichten über Gemeinschaft entstehen können und die Geschichten von Einsamkeit weniger werden.
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