Empörung in den USA
Feuerwehrleute während Waldbrand festgenommen
Zwei Feuerwehrleute, die einen Waldbrand im US-Bundesstaat Washington bekämpften, sind von Beamten der Grenzpolizei festgenommen worden. Sie sollen illegal in die USA eingereist sein. Die Demokraten verlangen eine Erklärung von Trumps Regierung für die aufsehenerregende Aktion.
Die beiden Feuerwehrleute waren Teil einer Mannschaft, die am Mittwoch ausgerückt war, um einen Waldbrand auf der Olympic-Halbinsel im Nordwesten der USA zu bekämpfen. Während sie Bäume fällten, tauchten Beamte der US-Grenzpolizei und der Immigrationsbehörde ICE auf, berichtete die „Seattle Times“.
Mehr als drei Stunden waren die Polizisten vor Ort, verlangten Ausweise zu sehen und fotografierten sie. Feuerwehrleute machten Bilder von der Aktion und stellten sie der US-Zeitung zur Verfügung. Schließlich wurden die beiden Feuerwehrmänner festgenommen.
Durften sich nicht verabschieden
„Wir riskieren hier draußen unser Leben, um der Allgemeinheit zu helfen und so behandeln sie uns“, erklärte ein Kollege gegenüber der US-Zeitung. Ein anderer gab an, dass ihnen die Möglichkeit verweigert wurde, sich von den Kameraden zu verabschieden. Zunächst schwieg die Grenzschutzbehörde CBP zum Grund der Verhaftung, erst einen Tag später erklärte die Behörde, dass die Feuerwehrleute illegal in die USA eingereist seien. Gegen die beiden Mexikaner sei eine Abschiebe-Anordnung verfügt worden.
Die Feuerwehrleute waren im Einsatz gegen den seit Juli in der Schlucht Bear Gulch wütenden Waldbrand, der bereits rund 3600 Hektar an Vegetation zerstört hat. Nach Angaben der Grenzschutzbehörde erfolgte die Kontrolle der Feuerwehrleute, nachdem mehrere Förster um eine Prüfung der Mitarbeiterlisten von privaten Feuerwehrfirmen gebeten hatten. Neben den Festnahmen wurde zudem die Entlassung von 42 weiteren Feuerwehrleuten angeordnet. Der Einsatz der Grenzschützer habe „die Brandbekämpfung in der Region nicht behindert“, hieß es.
Gouverneur „tief besorgt“
Bob Ferguson, der demokratische Gouverneur von Washington, erklärte, er sei „tief besorgt“ über die Aktion. Zahlreiche weitere Demokraten zeigten sich empört. Denn die Politik der Biden-Regierung sah vor, dass Beamte der Einwanderungsbehörde keine Einsätze an Orten von Naturkatastrophen oder Notfällen durchführen würden, wenn es keine „dringenden Umstände“ gebe. Das geht aus einem Statement hervor, das während der Waldbrandsaison 2021 herausgegeben wurde.
Unklar ist, ob diese Politik offiziell weiterhin gilt. Fakt ist jedenfalls, dass seit US-Präsident Donald Trump wieder an der Macht ist, Bundesbeamte aggressiv vorgehen, um die Einwanderungsgesetze zu vollziehen. Die Demokratin Patty Murray, Senatorin für Washington, forderte von der Trump-Regierung eine Erklärung dazu.
„Einwanderungspolitik ist krank“
Sie verlange auch „umgehend Antworten zu den Umständen dieses Vorfalls und zum Verbleib der inhaftierten Feuerwehrleute“, so Murray. Denn Trump habe schon verschiedenste Gruppen, von Green-Card-Inhabern bis zu US-Bürgern, zu Unrecht verhaften lassen. Sie betonte: „Die Einwanderungspolitik dieser Regierung ist grundlegend krank“.
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