Lage im Gazastreifen

Amnesty wirft Israel „Hungerfeldzug“ vor

Ausland
18.08.2025 11:21

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der israelischen Regierung einen „absichtlichen Hungerfeldzug“ vorgeworfen. Israel zerstöre „systematisch die Gesundheit, das Wohlergehen und das gesellschaftliche Gefüge“ der Palästinenser.

Die israelische Regierung antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht auf die Vorwürfe, die am Montag veröffentlicht wurden. Amnesty hat für den Bericht laut eigenen Angaben mit 19 Palästinensern gesprochen, die in Vertriebenenlagern im Gazastreifen leben sowie mit zwei Gesundheitsvertretern, die unterernährte Kinder behandeln. Die Zeugenaussagen belegen der Organisation zufolge, dass „die tödliche Kombination aus Hunger und Krankheit keine unglückliche Folge der israelischen Militäroperation“ im Gazastreifen ist.

Trümmer und Zerstörung nach einem Angriff Israels in der Stadt Gaza
Trümmer und Zerstörung nach einem Angriff Israels in der Stadt Gaza(Bild: AFP/BASHAR TALEB)

Vielmehr sei sie das „beabsichtigte Ergebnis“ von Plänen und Maßnahmen, die Israel in den vergangenen 22 Monaten umgesetzt habe, „um den Palästinensern im Gazastreifen bewusst Lebensbedingungen aufzuerlegen, die auf ihre physische Vernichtung abzielen.“ Dies sei Teil des anhaltenden „Völkermords“ gegen die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens, hieß es in dem Bericht weiter.

Israel dementiert weitläufige Unterernährung
In der vergangenen Woche hatte die Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten verkündet, es habe bei einer Untersuchung „keine Anzeichen“ für eine weitläufige Unterernährung im Gazastreifen gefunden. Die Zahlen des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen zu Hungertoten in dem Palästinensergebiet wies die israelische Behörde zurück.

Im Gazastreifen herrscht nach 22 Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas eine dramatische humanitäre Notlage, mit einem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten. Ausgelöst worden war der Krieg durch den Großangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023, bei dem nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 61.900 Menschen getötet.

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