„Manchmal hilft es“

Straka rüttelte bei British Open am „Watschenbaum“

Bei Österreichs Golfstar, der schon lange in den USA lebt, kam bei den British Open immer wieder der Wiener durch  Seine Lage in Portrush ist weiter „zach“. „Deppate“ Kommentare kann er sehr gut ausblenden. Als Rapidler war Steffen Hofmann sein Liebling. Mit Falco hat der Achte der Golf-Weltrangliste sogar etwas gemeinsam.

Als Sepp Straka auf der Runde ein Sandwich auspackte, rief ein Fan „Mahlzeit“. Lächelnde Antwort: „Danke“. Nach seinem Arbeitstag sagte er dazu: „Das war einfach eine nette Situation. Man hört fast alles, auch die deppaten Kommentare.“

Auch wenn Sepp Straka schon lange in den USA lebt, ist er ein Österreicher mit Leib und Seele. Für die „Krone“ posierte er in Portrush mit rot-weiß-roter Fahne und einem Schal des Fußballl-Nationalteams.(Bild: Matthias Mödl)

Der Wiener kommt auch verbal immer wieder in ihm durch. Seine 70er-Runde vom Samstag, mit der er weiter im hinteren Teil des Klassements festhängt, bezeichnete der 32-Jährige als „zach“. Sein Wiener Lieblingswort ist „Watschn“. Gestern hätte er sich nach erneut ärgerlichen Fehlern gerne selbst eine leichte gegeben. „Weil es manchmal hilft.“

Wie Falco auch Nummer eins in den USA
Am Weg zum Klubhaus verriet Sepp auf der Spielerbrücke auch seinen heimischen Lieblingsmusiker: „Falco! Er hatte viele gute Lieder, aber das beste ist für mich Rock me Amadeus“. Der Mega-Hit stand 1986 sogar an der Spitze der US-Charts. Straka war heuer in den Staaten auch schon die Nummer eins – in der Saisonwertung der PGA Tour.

Im Songtext heißt es: „Er war Superstar, er war populär. Er war so exaltiert, because er hatte Flair. Er war ein Virtuose, war ‘n Rockidol. Und alles rief: „Now come and rock me, Amadeus, do it.“ Straka ist als Weltranglisten-Achter auch ein Star, sein Golfschwung ist virtuos. Dann enden aber die Gemeinsamkeiten. Sepp ist ein ruhiger, bodenständiger und bescheidener Mensch, der gerne unter dem Radar fliegt, Gemütlichkeit schätzt.

Steffen Hofmann war der Lieblingsfußballer von Sepp Straka.(Bild: APA/HANS PUNZ)

„Das beste Bier gibt es in Wien im Schweizerhaus“
Wenn er in Wien ist, geht er gerne ins Schweizerhaus: „Dort gibt es das beste Bier.“ Wo bekommt man in der alten Heimat das beste Schnitzel? „Im Salzamt.“ Seine Lieblingsnachspeise: „Sachertorte von der Aida“. Nummer eins in Fußball-Wien? „Rapid! Das liegt in der Familie.“ Sepps Lieblingsspieler war Steffen Hofmann. Auch von Skifahrer Hermann Maier schwärmte er früher.

Wer ist aktuell ein Wunderwuzzi? „Ludvig Aberg“. Der 25-jährige Schwede hat in seinen ersten zwei Jahren als Golfprofi schon drei große Turniere und den Ryder Cup gewonnen. Sepps Bilanz der letzten drei Jahre ist aber noch besser. Nur bei den Majors läuft es heuer nicht.