Grundausbildung und Neuaufnahmen gestoppt: Burgenlands Landespolizeidirektor sieht dennoch keine Gefahr für die Sicherheit aufgrund des Sparkurses des Innenministeriums bei den Beamten.
Das Sparprogramm bei Österreichs Polizei wird auf die Neuaufnahmen ausgeweitet. Im September fallen Grundausbildungsklassen in sechs Bundesländern aus, darunter das Burgenland. Scharfe Kritik an den Kürzungen kommt von den SPÖ-Landtagsabgeordneten Roman Kainrath und Jürgen Karall: „Einsparungen bei Neuaufnahmen und der Ausbildung gehen ganz klar zulasten der Sicherheit. Es ist nicht akzeptabel, dass ausgerechnet das Burgenland als Grenzregion davon betroffen ist.“
43 Abgänge
Kainrath, von Beruf Polizist, verweist auf 43 Abgänge, die es heuer bis Juni bei der Exekutive im Burgenland gegeben habe, aber bis dato nicht nachbesetzt worden seien – und dies entgegen der Ankündigung des Innenministeriums, dass jede freigewordene Stelle im Exekutivdienst 1:1 neu besetzt werde. „Besonders schwer trifft die unerwartete Streichung all jene, die zuletzt den Aufnahmetest bei der Polizei geschafft haben und jetzt den Grundkurs wider Erwarten erst 2026 starten können“, merkt Kainrath mit Unverständnis an.
Die Streichungen treffen jene hart, die den Aufnahmetest bei der Polizei geschafft haben, doch den Grundkurs wider Erwarten erst 2026 starten können – fatal für die Lebensplanung. Wir werden im Landtag einen Antrag gegen die Kürzungen einbringen.
Roman Kainrath, Polizist und Landtagsabgeordneter der SPÖ
„Höchststand an Beamten“
Aus Sicht von Landespolizeidirektor Martin Huber hat im Burgenland bislang eine vorausschauende Personalpolitik vorgeherrscht. „Im Hinblick auf bevorstehende Pensionierungen sind schon seit 2022 immer wieder neue Jahrgänge aufgenommen worden. Wir haben derzeit einen Höchststand an Beamten“, teilt der Landespolizeidirektor mit.
Konkret befinden sich 150 Schüler in der Ausbildung, mehr als 1700 Polizisten üben den Dienst aus. „Aktuell haben wir einen personellen Überhang“, gibt Huber auf „Krone“-Anfrage an.
Abgänge werden nachbesetzt
Im Endeffekt habe es mehr Neuaufnahmen als Pensionierungen gegeben, fasst er zusammen. Eine Klasse mit 28 Schülern hat im März ihre zweijährige Ausbildung begonnen. „In den nächsten zwei Jahren stehen jeweils im Mai und November Ausmusterungen bevor, um unsere Polizeiinspektionen mit neuen Kräften zu versorgen“, kündigt Huber an.
Darüber hinaus sei aus Wien zugesagt, dass Pensionsabgänge auch in Zukunft nachbesetzt werden. Das Fazit des Landespolizeidirektors: „Wir sind gut aufgestellt.“
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