Seit Jahrzehnten gelangt Friederike L. aus Sandl über eine öffentliche Straße mit ihrem Auto zu ihrer Garage. Damit könnten nun aber bald Schluss sein, denn die Gemeinde will die Straße umwidmen und auflassen. Die 60-Jährige wäre davon massiv betroffen.
„Ich bin aus allen Wolken gefallen, als mir Gemeinderat Herwig Kerschbaummayr von einem Einleitungsbeschluss zur Auflösung unserer öffentlichen Straße berichtet hat“, sagt Friederike L. aus Sandl. Denn die 60-jährige Witwe scheint massiv davon beeinträchtigt: „Diese Straße führt zu meiner Garage, in der ich unter anderem ein Auto und einen Anhänger eingestellt hab’. Und auf diesem Weg muss auch immer das Holz für meine Zentralheizung angeliefert werden.“
Plan wurde geändert
Der Grund für die geplante Straßenumwidmung: Die Gemeinde hatte auf einer großen Wiese 15 Bauparzellen für Reihenhäuser genehmigt. Damit sich das platzmäßig ausgeht, soll die Straße nun weichen. „Ich hab’ nichts gegen Parzellierungen, doch ich brauch’ meine Zufahrt“, betont L., die ihre Bedenken schon vor der Umwidmung der Wiese bei der damaligen Amtsleiterin deponiert haben will. „Sie meinte damals, dass sie mir versprechen kann, dass meine Zufahrt nicht betroffen sein wird. Doch dann wurde der Plan für den Straßenverlauf geändert, ohne mich darüber vorab zu informieren.“
Der neue Grundbesitzer hat angedeutet, dass er einem Fahrtrecht positiv gegenüber stehen würde.
Gerhard Neunteufel ist in Sandl seit dem Mai 2020 SPÖ-Bürgermeister
Abstimmung im Gemeinderat
Über die Wegumwidmung soll am heutigen Donnerstagabend der Sandler Gemeinderat abstimmen. SPÖ-Bürgermeister Gerhard Neunteufel soll der Witwe empfohlen haben, mit dem neuen Eigentümer der Parzelle einen privatrechtlichen Vertrag abzuschließen, der ihr künftig ein Zufahrtsrecht einräumt. „Das ist absurd, zumal die Familie vor 35 Jahren auch für Aufschließungskosten der Straße zur Kasse gebeten wurde“, ärgert sich Gemeinderat Herwig Kerschbaummayr von der Liste Kerschy.
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