Wölfe breiten sich zunehmend im Burgenland aus. Nach bestätigten Sichtungen startet das Land jetzt eine digitale Meldeplattform, über die Bürger Hinweise schnell, einfach und mit Foto- oder Videobeweis einreichen können.
Während der Goldschakal schon länger als fixer Bestandteil der burgenländischen Wildtierwelt gilt, ist jetzt auch der Wolf in unseren Wäldern – wenn auch aktuell nur auf der Durchreise – zurück im Burgenland. Mit ihm wächst auch der Informationsbedarf.
Nach vermehrten Sichtungen und dokumentierten Wildtierrissen, insbesondere im Nordburgenland, hat das Land jetzt reagiert: Ab sofort steht eine zentrale Online-Meldestelle für Großraubtiere wie Wolf und Goldschakal zur Verfügung. Unter der Adresse www.jagd-burgenland.at können Bürger unkompliziert und schnell Sichtungen melden, samt Foto- oder Videonachweis. Die gemeldeten Daten landen nicht im Nirgendwo: Ein Expertenteam des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) analysiert und klassifiziert die Eingaben. Die Informationen werden anschließend vom Referat für Jagd und Fischerei in eine zentrale Großraubtier-Datenbank des Landes eingespeist.
Mit dieser strukturierten Vorgangsweise sind wir für ein sachlich fundiertes und professionelles Wolfsmanagement bestens gerüstet.
Landesrat Leonhard Schneemann
Die Plattform soll nicht nur der Information dienen, sondern ist auch ein wichtiger Baustein für ein wissenschaftlich fundiertes Wildtiermanagement. „Ziel ist es, die Entwicklung der Großraubtierpopulation im Burgenland genau zu beobachten, ähnlich wie es auch in anderen Bundesländern schon der Fall ist“, ergänzt Landesjagdkoordinator Hans-Peter Weiss.
Verstärktes Team für Rissbegutachtung
Gleichzeitig wurde das Team für die Begutachtung möglicher Wildtierrisse erweitert. Neben den drei bisherigen Forstinspektoren des Landes stehen nun auch geschulte Mitarbeiter der Servicestelle Jagd- und Fischerei zur Verfügung, um mögliche Risse zu begutachten und Proben fachgerecht zu sichern. Eine spezielle Ausbildung am FIWI stellt sicher, dass die Untersuchungen fachlich auf höchstem Niveau erfolgen.
Austausch über Landesgrenzen hinweg
Die neue Großraubtier-Datenbank soll im Burgenland künftig einen umfassenden Überblick über Vorkommen, Verbreitung und Populationsentwicklung im Burgenland liefern. Die Zusammenarbeit mit dem Österreichzentrum Bär, Luchs, Wolf sichert dabei den Austausch über Landesgrenzen hinweg. „Mit dieser strukturierten Vorgangsweise ist das Burgenland nun bestens für ein sachlich fundiertes Wolfsmanagement gerüstet“, betonen Schneemann und Weiss unisono.
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