Blanker Horror
So folterten Wagner-Söldner Hunderte Zivilisten
Die russische Söldnergruppe Wagner hat Recherchen zufolge im westafrikanischen Mali Hunderte Zivilisten entführt, gefangen gehalten und gefoltert.
Am Montag war aus Diplomatenkreisen publik geworden, dass die Wagner-Gruppe nach über drei Jahren offiziell Mali verlässt – ihre Einheiten jedoch in eine russische Nachfolgeorganisation integriert werden. Der Schaden, den die berüchtigte Wagner-Gruppe angerichtet hat, ist enorm: Die überlebenden Opfer, die in einem mauretanischen Flüchtlingslager befragt wurden, berichteten von Folter durch Waterboarding, Schläge und Verbrennungen mit Zigaretten. Bei den illegalen Inhaftierungen und der systematischen Folter seien wiederholt Menschen getötet worden, hieß es in dem Bericht weiter. Die Methoden erinnerten demnach an vergleichbare Fälle in der Ukraine.
Sechs Orte seien in Mali ermittelt worden, an denen die Wagner-Gruppe in den Jahren 2022 bis 2024 Zivilisten festgehalten habe, darunter ehemalige UN-Stützpunkte, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Journalistennetzwerks Forbidden Stories. An der Recherche, die auf den Aussagen von malischen Flüchtlingen im Nachbarland Mauretanien beruht, waren drei internationale Medienhäuser beteiligt, darunter „Le Monde“.
Militärjunta brach mit ehemaliger Kolonialmacht Frankreich
Im westafrikanischen Mali ist seit zwei Putschen in den Jahren 2020 und 2021 eine Militärjunta unter Führung von General Assimi Goita an der Macht, die mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich gebrochen und sich militärisch und politisch Russland zugewandt hat.
In ihrem Kampf gegen dschihadistische Gruppen setzte die Militärjunta in den vergangenen dreieinhalb Jahren auf Unterstützung durch die Gruppe Wagner. Offiziell gab Mali die Anwesenheit von Wagner-Söldnern nie zu, sondern sprach nur von russischen Ausbildern.
Die brutalen Methoden der paramilitärischen Gruppe in Mali wurden regelmäßig von Menschenrechtsorganisationen verurteilt. Die UNO wirft der malischen Armee und „ausländischen“ Kämpfern vor, im März 2022 mindestens 500 Menschen bei einem Einsatz gegen Jihadisten getötet zu haben. Die Junta in Mali wies dies zurück. Westlichen Ländern zufolge handelte es sich bei den Kämpfern um Wagner-Söldner.
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