Immer mehr Details über den Massenmörder von Graz: Bei dem Schützen soll es sich um Arthur A. handeln, einen 21-jährigen Österreicher aus einem Vorort von Graz. Erste Fotos zeigen den späteren Täter.
Die Haare in die Stirn hängend, das Gesicht schmal: zwei erste Fotos zeigen den Massenmörder von Graz, der am Dienstag zehn Menschen erschossen und elf schwer verletzt hatte, bevor er Selbstmord beging. Auf einem davon hat er eine kleine Katze vor sich, auf dem anderen posiert er wie ein typischer Teenager – unvorstellbar, dass so ein Mensch später ein Blutbad anrichten sollte. Er lebte gemeinsam mit seiner alleinerziehenden Mutter, ebenfalls Österreicherin, in Kalsdorf bei Graz. Der Vater ist gebürtiger Armenier.
„Vergebung dafür, was ich tun werde“
Neue Details gibt es auch zu dem Abschiedsvideo, das der Schulkiller kurz vor der Tat per Handy an seine Mutter geschickt hatte: darin bat er um Vergebung dafür, „was ich jetzt tun werde“. Danach bedankte er sich noch für die „Fürsorge“, die ihm seine Mutter zukommen ließ. Laut Ermittlern öffnete die Mutter das Video 24 Minuten nach Erhalt – da war das Massaker bereits angerichtet und der Täter selber tot.
Krude Prioritäten im Abschiedsbrief
In einem zusätzlichen Abschiedsbrief hatte Arthur A. zum einen die Schule und Mobbing für die Tat verantwortlich gemacht, zum andern Sorgen um seine Katze (Bild oben) geäußert: um sie möge man sich nach dem Massaker möglichst kümmern.
Teenager als Opfer
Der Tag nach der Horrortat steht im Zeichen der Aufarbeitung, kriminalistisch wie politisch. Das jüngste Todesopfer ist erst 14 Jahre alt, die neun anderen Jugendlichen waren im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Zudem starb eine Lehrerin im Alter von 59 Jahren.
Artur A. hatte zwar eine Waffenbesitzkarte. Das ist aber lediglich eine Urkunde, die zum Erwerb und Besitz, aber nicht zum Führen von Schusswaffen der Kategorie B berechtigt. Die Waffe muss ungeladen in einem verschlossenen Behältnis etwa zum Schießstand transportiert werden. Für das Führen einer Waffe wird ein Waffenpass benötigt. Der Täter selbst dürfte mit einer Pistole und einer Schrotflinte am Tatort gemordet haben.
So geht es den Verletzten
Laut Angaben der Kages befinden sich im LKH-Universitätsklinikum insgesamt noch sechs Patientinnen und Patienten. Vier von ihnen sind noch auf der Intensivstation, zwei konnten bereits auf die Normalstation verlegt werden. Eine Person, die am Dienstag noch in kritischem Zustand war, befindet sich nun wie die anderen in stabilem Zustand.
Österreichweite Trauerminute
Am Mittwoch wurde österreichweit um 10 Uhr eine Trauerminute abgehalten. Die heimischen Kirchen beteiligten sich mit Trauergeläut, in Wien wurde auch die Trauerglocke des Stephansdoms, die „Halbpummerin“, geläutet.
Die öffentlichen Verkehrsmittel standen im ganzen Land für eine Minute still. Der ORF unterbrach sein TV- und Radioprogramm, die Wiener Linien hielten rund 900 Öffi-Fahrzeuge für eine Minute an. Beim Ministerrat wurde zu Beginn ebenfalls eine Trauerminute abgehalten.
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