Gastro-Studie

Große Mehrheit will Trinkgeld steuerbefreit sehen!

Wirtschaft
04.06.2025 08:06

Mitten in der hitzigen Steuerdebatte stellt jetzt eine neue Umfrage klar: 91 Prozent der Österreicher fordern Steuerfreiheit fürs Trinkgeld – eine klare Ansage an die Politik. Die Marketagent-Studie zeigt auch, wie oft die Österreicher ins Restaurant gehen und was sie dabei am meisten ärgert.

Beim Thema Trinkgeld zeigt sich ein Spannungsfeld: Neun von zehn Österreichern sind bereit, bei gutem Service auch ein gutes Trinkgeld zu geben. Zugleich sprechen sich aber 85% dafür aus, gutes Service durch faire Löhne entlohnen – anstelle der freiwilligen Gabe. Auch bei der aktuell heiß diskutierten Steuerdebatte ist sich Österreich einig: 91% plädieren für eine Steuerfreiheit des Trinkgeldes. Bemerkenswert: Auch bei schlechtem Service zücken 34% der heimischen Gäste die Brieftasche und geben Trinkgeld.

(Bild: Krone KREATIV/Marketagent, stock.adobe.com)

Rund zwei Drittel der Österreicher gönnen sich zumindest einmal im Monat ein Essen außer Haus (65%) – mehr als in Deutschland (54%), aber weniger als in der Schweiz (69%). Doch die kulinarische Freude hat ihre Grenzen: Insgesamt hat zwar die Mehrheit der Österreicher das Gefühl, dass der Kunde in der Gastronomie tatsächlich „König“ ist (73%). Doch nur gut jeder Fünfte erlebt das häufig (22%), 51% dagegen nur gelegentlich. Ein weiteres Viertel fühlt sich nur noch selten bzw. nie königlich behandelt (27%).

(Bild: Krone KREATIV/Marketagent)

Preis-Leistungs-Qualität als wichtigster Grund für Unzufriedenheit
Am häufigsten ärgern sich Gäste in der Gastronomie über ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis (33%), gefolgt von mangelhafter Qualität bei Speisen und Getränken (27%) und unfreundlichem oder schlechtem Service (25%). Ein Drittel der Österreicher hat den Eindruck, dass die Servicequalität in den letzten Jahren nachgelassen hat – deutlich mehr als in der Schweiz oder Deutschland, wo nur je ein Viertel so denkt. Trotz gelegentlichem Ärger bleibt der Ton in den heimischen Gaststätten meist freundlich – oder ganz aus. In Schnitt äußern Herr und Frau Österreicher nur rund zweimal im Jahr einen kritischen Hinweis und nur einmal eine deutliche Beschwerde.

(Bild: Krone KREATIV/Marketagent, stock.adobe.com)

Beim Thema Reservieren beweisen die Österreicher ihre Verlässlichkeit, denn die große Mehrheit der heimischen Gäste hält sich an Vereinbarungen: Nur 12% sind schon einmal trotz Reservierung und ohne abzusagen nicht erschienen. Noch seltener kommt es vor, dass parallel in mehreren Lokalen reserviert wird (9%).

(Bild: Krone KREATIV/Marketagent, stock.adobe.com)

Reservieren ja – Kontrolle nein!
Neue Praktiken aus der Gastronomie, die die Reservierungsmoral noch weiter anheben möchten, finden bei den Österreichern dagegen wenig Anklang. So lehnen es 84% klar ab, bereits bei der Reservierung Kreditkartendetails angeben zu müssen. Auch Zeit-Slots, fixe Servicegebühren oder Strafzahlungen stellen für die Mehrheit der heimischen Gastronomiebesucher klare rote Linien dar, die sie von einem (weiteren) Restaurantbesuch abhalten würden.

„Unsere Studie zeigt: Die Österreicher gehen gerne essen – aber sie möchten sich dabei gut behandelt fühlen, transparent bezahlen und frei entscheiden. Komplexe Gebührenmodelle und unpersönliche Vorgaben gefährden das fragile Gleichgewicht zwischen Gastfreundschaft und Geschäftsmodell“, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

(Bild: Krone KREATIV/Marketagent, stock.adobe.com)

Gratis-Leistungen ja – aber nicht gegen Aufpreis
Das Bestellen eines „Räubertellers“ (ein leerer Teller, auf dem Kinder von ihren Eltern Teile ihres Essens erhalten) oder von Leitungswasser sind in Österreich weit verbreitet – jeweils die Hälfte hat dies schon getan. Dafür zahlen möchten aber die wenigsten: Maximal 90 Cent würde man im Schnitt für ein Glas Wasser aus der Leitung akzeptieren, für den Räuberteller durchschnittlich 1,12 Euro. Wird aus diesen Services eine kostspieligere Leistung, würden viele dann lieber verzichten.

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