Der Wolfsberger AC hat eine gelungene Generalprobe für das anstehende Cup-Finale gegen Hartberg hingelegt – und steht zudem plötzlich mittendrin im Meisterkampf!
Die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer besiegte am Sonntag in der Lavanttal-Arena Red Bull Salzburg verdient mit 2:1 (1:0) und zog damit in der Tabelle der Bundesliga-Meistergruppe an den „Bullen“ vorbei auf Platz 3. Für die Truppe von Coach Thomas Letsch war es die erste Liga-Auswärtsniederlage seit November und ein herber Rückschlag im Titelkampf.
Chibuike Nwaiwu (15.) und Erik Kojzek (54.) trafen für die Kärntner, die weitere gute Möglichkeiten liegen ließen. Dorgeles Nene verkürzte zu spät vom Elfmeterpunkt (94.). Der WAC bleibt somit auch nach sechs von zehn Runden im oberen Playoff ungeschlagen und redet ein Wörtchen im Meisterkampf mit. Doch zunächst wartet am Donnerstag (1. Mai) in Klagenfurt mit dem Cup-Finale das zumindest vorläufige Saisonhighlight. Für Salzburg geht es am nächsten Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Wiener Austria weiter.
Zahlreiche Umstellungen beim WAC
Bei den Gastgebern nahm Trainer Dietmar Kühbauer im Vergleich zum Spiel in Salzburg gleich fünf Umstellungen vor – wohl auch mit Blick auf den Cup. Dejan Zukic und Simon Piesinger fehlten gesperrt, Markus Pink und Thierno Ballo nahmen zunächst auf der Bank Platz. Im Angriff wirbelten Angelo Gattermayer und Kojzek. Bei den Salzburgern gab es drei Neue: Letsch vertraute auf den wieder fitten Oscar Gloukh sowie auf Tim Trummer als Rechtsverteidiger und Diambou Mamady im defensiven Mittelfeld.
Die Gäste verschliefen den Start der Partie komplett. Zunächst ließ Maximilian Ullmann eine gute Gelegenheit für den WAC liegen, sein Schuss ging über das Tor (8.). Sieben Minuten später fand Ervin Omic per Freistoß Nwaiwu, der unhaltbar für Alexander Schlager netzte. Kurz darauf bediente Gattermayer Kojzek, dessen Schuss von Schlager an die Stange abgefälscht wurde. Von dort landete der Ball über Umwege wieder bei Gattermayer, der mit links abzog, aber am Salzburger Keeper scheiterte (18.).
Die nächste Hiobsbotschaft für Letsch gab es wenig später. Moussa Yeo musste mit Knieproblemen vom Platz, für ihn kam Adam Dhagim (27.). Die einzig nennenswerte Salzburger Tor-Szene in Hälfte 1 hatte Gloukh, der einen Freistoß an die Latte setzte. Gattermayer vergab die Chance aufs 2:0, nach Kojzek-Zuspiel war der 22-Jährige allerdings erneut zweiter Sieger im Duell mit Schlager.
Ideenlose Salzburger
Nach der Pause blieben die Wolfsberger am Drücker. Nach feinem Zusammenspiel mit Emmanuel Agyemang erzielte Kojzek sein achtes Saisontor. Salzburg kam weiterhin nur schwer in die Gänge, Letsch wechselte nach einer Stunde Petar Ratkov und Edmund Baidoo für die glücklosen Gloukh und Diambou ein. Nene zielte aus spitzem Winkel zu hoch (64.), zündende Ideen und druckvolles Spiel blieb der Vizemeister aber schuldig. Pech kam hinzu, ein Tor von Yorbe Vertessen zählte nicht, da der Ball zuvor bereits im Tor-Aus gewesen war (73.). Einen Schuss von Edmund Baidoo lenkte Nikolas Polster über das Gehäuse (75.).
Der WAC-Keeper vereitelte auch eine Doppelchance der Gäste gegen Nene und Ratkov (86.), Vertessens Nachschuss aus kurzer Distanz geriet zu hoch. Zuvor hatten Omic und Dominik Baumgartner (77.) die Vorentscheidung liegen gelassen. So wurde es im Finish noch einmal spannend. Nach einem Foul von Cheick Diabate gegen Ratkov erzielte Nene via Elfmeter in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer. Dieser kam aber zu spät. Samson Baidoo sah nach dem Schlusspfiff wegen Schiedsrichterkritik noch Gelb-Rot. Auf WAC-Seite feierte der eingewechselte David Atanga sein Comeback nach langer Verletzungspause.
Das Ergebnis:
Wolfsberger AC – Red Bull Salzburg 2:1 (1:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 5148 Zuschauer, SR Pfister
Tore: 1:0 (15.) Nwaiwu, 2:0 (54.) Kojzek, 2:1 (94.) Nene (Foul-Elfmeter)
Gelbe Karten: Baumgartner bzw. Trummer, Diambou, Daghim, Schlager
Gelb-Rot: S. Baidoo (Schiedsrichterkritik nach Schlusspfiff)
WAC: Polster – Baumgartner, Nwaiwu, Wimmer (81. Diabate) – Matic, Omic, Agyemang (70. Atanga), Altunashvili (92. Müller), Ullmann – Kojzek (70. Pink), Gattermayer (70. Ballo)
Salzburg: Schlager – Trummer, Gadou, S. Baidoo, Terzic – Diambou (59. E. Baidoo), Bidstrup – Nene, Yeo (27. Daghim), Gloukh (59. Ratkov) – Vertessen
Die Stimmen:
Dietmar Kühbauer (WAC-Coach): „Wir haben es ihnen richtig schwer gemacht. Wir haben bewiesen, dass wir Energie auf den Platz bringen wollen. So haben wir das Spiel dann verdient gewonnen. Wir hätten es aber viel früher entscheiden müssen. Wir haben nur 1:0 geführt und du musst aber grundsätzlich 3:0 führen. Ich will jetzt nicht schlecht reden, aber das ist das Einzige, was ich ein bisschen bekrittele. Die Burschen haben die Idee, so wie wir es ihnen vermittelt haben, heute unglaublich gut durchgebracht.“
Thomas Letsch (Salzburg-Trainer): „Wir müssen dem WAC gratulieren zu einem absolut verdienten Sieg. Wenn es darum geht, dass du einen Titel holen willst, dann darfst du dich nicht so präsentieren. Wir waren für das Spiel nicht bereit. Insgesamt war der WAC von der ersten Minute an giftiger, galliger. Gerade wenn es um zweite Bälle geht, da waren sie klar besser als wir. Deshalb ist es absolut verdient, dass wir hier ohne Punkte nach Hause fahren.“
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