Am 11. 11. ist Martini. Rund um den Tag des heiligen Martin werden Keller geöffnet, Wein verkostet, junge Weine getauft. Die „Erfinder“ des Martinilobens erzählen über die Geschichte dahinter.
Aber war das schon immer so? Die Antwort lautet nein. Das erste Martiniloben gab es im Burgenland 1988. Eingeladen wurde damals vom Frauenkirchner Sepp Sailer. Er war Koordinator vom Bezirksweinbauverein und lud Winzer, Bürgermeister und Weinbauvereinsmänner zu einer Weintaufe nach Frauenkirchen ein. „Ich wollte dem Wein wieder den Stellenwert geben, den er verdient hat“, erklärt Sailer.
Idee weiter ausbauen
Mit dabei war auch Paul Wendelin aus Gols, er selbst damals Mitglied der „Jungen Winzer“. „Und so was von innovativ und experimentierfreudig“, lacht Wendelin heute. Die Idee des Martinilobens gefiel ihm und er wollte das noch ein wenig ausbauen. „Sailers Idee war, dass das Martiniloben jedes Jahr in einer anderen Gemeinde vonstattengehen sollte, deshalb habe ich angeboten, dass wir in Gols die Nächsten sind“, schildert Wendelin.
Türen für Gäste aufgemacht
Gesagt, getan. 1989 gab es das Martiniloben zum ersten Mal am Hauptplatz in Gols. „Wir haben aber nicht nur branchenintern eingeladen, wir haben ein Fest für alle daraus gemacht. Wir haben quasi die Türen für Gäste und alle möglichen Kunden aufgemacht, und es hat funktioniert.“ Auch wenn einige skeptisch waren. Aus der Idee des Martinilobens ist heute ein Wirtschaftsfaktor geworden.
1990 fand das nächste Martiniloben – organisiert von Sepp Sailer – in Illmitz statt. „Wir wollten unser Martiniloben aber nicht mehr hergeben und haben auch eines gemacht“, schmunzelt Wendelin. Und irgendwann sind im Bezirk Neusiedl am See fast alle Gemeinden auf den Zug aufgesprungen.
Region profitiert
Mittlerweile sind das kollektive Weinverkosten und die Vorstellung und Weintaufe der Jungweine nicht mehr aus dem Veranstaltungsjahr wegzudenken. Eine Idee, von der eine ganze Region profitiert. Und? Sind die Herren stolz auf ihr Werk? „Ein wenig schon, ja“ ist die sympathische Antwort der beiden.
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