Betroffene erzählt:

„Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll“

Burgenland
12.06.2024 06:00

Sonja G. (62) ist eine von hunderten Betroffenen, die nach der Unwetterkatastrophe auf die Scherben ihrer Existenz blicken. 150.000 Euro an Schäden muss sie verkraften. Die „Krone“ hat mit ihr über das Drama gesprochen.

Wie ein gewaltiger Blitz schlug das Unwetter der vergangenen Tage in das Haus von Sonja G. in Grafenschachen im Bezirk Oberwart ein. Im Nu ließen heftige Regenschauer auf dem sanften Hang vor ihrem Anwesen Bäche entstehen, die sich bald in einen reißenden Fluss verwandelten, der mächtige Baumwurzeln, Holzstämme und Geröll im bislang gepflegten Garten anschwemmte.

Erdboden eingebrochen
Der Zaun hielt dem unaufhörlichen wuchtigen Aufprall nicht stand. Entlang der Grundmauern des Hauses brach der Erdboden ein, die Löcher draußen und drinnen die Wohnräume füllten sich rasch mit Wasser und Schlamm. Der Pegel stieg. Die Wärmepumpe gab den Geist auf.

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Die Folgen sind furchtbar.

Hausbesitzerin Soja G.

Auto im Jahr 2016 verloren
Laut Fachleuten muss sie Reparaturen um 150.000 € wegstecken. Die Finanzhilfe vom Land und jene von der Versicherung, 10.000 € in Summe, seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen. „Schon das Hochwasser 2016 hinterließ ähnlich teure Schäden. Auch mein Auto habe ich damals verloren“, erinnert sich Sonja G. mit Schrecken.

Hoffnung hat ihr die Hilfsbereitschaft der Ortsbewohner geschenkt. Dieser Zusammenhalt sei 2018 erneut zu spüren gewesen, sagt sie. „Da waren die Unwetter ähnlich schlimm. Ich war allerdings besser vorbereitet.“ Doch jetzt seien die Auswirkungen der Wetterkapriolen noch verheerender, meint die 62-Jährige.

„Mittel erschöpft“
Sie ist den Tränen nahe. Um 400.000 Euro habe sie ihr Eigenheim ausgebaut – alles umsonst. Ihr Haus ist jetzt unbewohnbar. „Meine finanziellen Mittel sind erschöpft“, stellt Sonja G. klar. Eine Freundin hilft ihr mit einem Dach über den Kopf aus.

Rund ums Haus brach der Erdboden ein, in den Wohnräumen schaut es nicht viel besser aus.
Rund ums Haus brach der Erdboden ein, in den Wohnräumen schaut es nicht viel besser aus.(Bild: Christian Schulter)

Gemeinde will helfen
Bürgermeister Marc Hoppel spendet Trost und will Mut machen: „Wir sind mitten in den Aufräumarbeiten. Es steht uns die nächsten Wochen noch einiges bevor. Der beschädigte Damm muss aufgebaut werden.“

All jene, die es besonders hart getroffen hat, wolle die Gemeinde so gut möglich unterstützen, betont Hoppel. Sonja G. hat dennoch mit der angespannten Lage schwer zu kämpfen: „Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll.“

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