Mission beendet

Grazer Nanosatellit in Erdatmosphäre verglüht

Wissenschaft
23.05.2024 12:23

Nach rund viereinhalb Jahren im Weltall hat der im Auftrag der ESA von der Technischen Universität (TU) Graz gebaute österreichische Kleinsatellit OPS-SAT am Mittwoch um 23.30 Uhr plangemäß das Zeitliche gesegnet und ist in der Erdatmosphäre verglüht, wie die TU am Donnerstag mitteilte.

Seinen Weg in die polare, sonnensynchrone kreisförmige Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 515 Kilometern war der nur rund 4,6 Kilogramm schwere sogenannte Cubesat mit einer Größe von nur 30 mal 10 mal 10 Zentimetern am 18. Dezember 2019 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus angetreten.

Graz baute System im Auftrag der ESA
Die ESA-Mission OPS-SAT war als „fliegendes Labor“ konzipiert, in dem innovative Technologien für Raumfahrtanwendungen unter realen Bedingungen im All getestet und bewertet wurden. Die TU Graz wurde von der Weltraumbehörde beauftragt, die Mission zu konzipieren, um Technologien wie leistungsfähige Prozessoren, Funkempfänger und Software risikoarm im Orbit zu erproben.

Was ist ein Cubesat?

Als Cubesats werden kleine Satelliten bezeichnet, deren Grundeinheit annähernd würfelförmig (daher „cube“, englisch für Würfel) ist. Diese in den USA entwickelte Spezifikation für kostengünstige Nanosatelliten wurde erstmals 2004 in der Raumfahrt eingesetzt und hat sich mittlerweile als Industriestandard etabliert. Sie werden in einer speziellen Startvorrichtung als Sekundärnutzlast bei Satellitenstarts mitgeführt.

Erde insgesamt 24.500-mal umrundet
Das System, das die Erde insgesamt rund 24.500-mal umrundet hat, wurde so betrieben, dass es Elemente von zukünftigen ESA-Satelliten vorwegnimmt und Forschungsgruppen aus Unternehmen, Universitäten und Schulen ermöglicht, Technologien und Software im All zu testen.

Mit an Bord waren etwa eine Kamera für die Erdbeobachtung, ein Empfänger für optische Datenübertragung oder ein programmierbarer Funkempfänger, der von der Erde kommende Störungssignale in bestimmten Frequenzbereichen aufspüren kann.

250 wissenschaftliche Experimente
Im Rahmen der nun beendeten Mission „wurden insgesamt mehr als 250 wissenschaftliche Experimente von Fernerkundung bis Cybersecurity durchgeführt“, heißt es seitens der TU Graz. OPS-SAT sei zudem auch einer der ersten Satelliten gewesen, auf dem Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) prominenter zum Einsatz gekommen sind.

Über die Plattform wurden auch „erstmals Aktienhandel im Weltraum und das erste Schachspiel im Orbit“ abgewickelt. Im März 2023 erhielt das Projekt die Auszeichnung „International Space Ops Award for Outstanding Achievement“.

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