Timberwolves treten ab

Nächster Klub bricht weg: „Macht keinen Sinn mehr“

Sport
02.05.2024 09:29

Die Sportstadt Wien ist finanziell wahrlich ein harter Boden: Erst im Vorjahr zog sich Handball-Meister Westwien zurück (das Nachfolgeteam kehrte gerade ins Oberhaus zurück). Nun treten auch die Timberwolves-Basketballer aus Geldnöten ab. Ein Hauptsponsor ist mit den Zahlungen in Rückstand.

„Wir haben in letzter Zeit wirklich alle Szenarien durchgespielt. Es macht einfach keinen Sinn mehr.“ So gibt Bernhard Oliva, Manager der Vienna Timberwolves, gegenüber der „Krone“ den Rückzug aus der Basketball-Superliga bekannt. Der Grund für das freiwillige Aus (sportlich hatte man es geschafft) nach sechs Jahren im Oberhaus? „Wir warten immer noch auf einen Großteil des Geldes unseres Hauptsponsors für die abgelaufene Saison. Ich bin aber sehr skeptisch, ob da überhaupt noch was kommt.“

Auch die Sportstadt Wien ist da – wieder – keine Hilfe und nicht bereit, den Superliga-Verbleib des Ex-Pöltl-Vereins zu unterstützen. Sportstadtrat Peter Hacker betont stets: „Wir können nicht den Großsponsor einer Profi-Mannschaft ersetzen, das kann die öffentliche Hand nicht 1:1 auffangen.“ Erst im Vorjahr zog sich Westwien als gefeierter HLA-Meister wegen Geldnöten zurück, fühlte sich von der Stadt im Stich gelassen. Dafür fixierte das Nachfolgeteam am Mittwoch durch den 31:20-Heimsieg gegen Tirol und Atzgersdorfs 36:37-Pleite gegen Leoben den Titel, Aufstieg und die Oberhaus-Rückkehr. „Unglaublich“, freute sich Coach Roli Marouschek, „Gratulation an meine Jungs.“ Die neue „grüne“ Heimstätte ist die Stadthalle B, die von der Stadt angeboten wurde und gut ankommt.

Das „alte“ Westwien trat im Vorjahr gar als HLA-Meister ab. (Bild: GEPA pictures)
Das „alte“ Westwien trat im Vorjahr gar als HLA-Meister ab.

Blickt man etwa zum Eishockey, schaut’s in puncto Infrastruktur aber wieder düsterer aus. Die Capitals ringen stets um Hilfe für die Steffl-Arena, wo am Sonntag Österreichs WM-Generalprobe gegen Weltmeister Kanada für ein volles Haus sorgen wird. Und Frauen-Topklub Sabres ist bereits nach St. Pölten abgewandert.

Zurück zu den Timberwolves: Das von der Liga geforderte Budget von 400.000 Euro wäre vorhanden. „Da geht’s aber nicht um die erste Mannschaft, sondern um den Verein als Gesamtes. Wir haben 530 Mitglieder, dazu über 200 Kinder auf Wartelisten. Wir brauchen unser Geld hier“, erklärt Manager Oliva, für den der Gang in die zweite Liga ein Schritt der Vernunft ist: „Sportlich ist es bitter, aber wirtschaftlich wäre es unverantwortlich.“ Die Reaktionen? Petar Stazic, Manager von Stadtrivale BC Vienna: „Sehr schade! Auch um die Derbys, wo immer super Stimmung war.“ Liga-Geschäftsführer Albert Handler sagt: „Unglaublich, wie die Sportstadt Wien zuschaut, wie wieder ein Profiklub stirbt. Man braucht die öffentliche Hand.“ Als Ersatz für die „Wölfe“ könnten die Raiders Tirol eine Wildcard für das Oberhaus erhalten. In der Donaustadt hofft man indes, dass einige Spieler bleiben und man „unten“ etwas aufbauen kann.

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