Riesenaufregung um einen FIS-Riesentorlauf in Madonna di Campiglio: Offenbar ist es dabei zu einem Betrugsversuch gekommen, wie Weltcup-Starter Christof Innerhofer bekannt gab.
Beim Rennen am Freitag lagen der mehrfache Weltcup-Sieger als Zweiter und sein Südtiroler Landsmann Simon Maurberger als Erster nach dem ersten Durchgang ganz vorne. Mittlerweile ist es bei FIS-Rennen Usus geworden, dass Weltcup-Starter nicht Hundertprozent Vollgas geben, um weniger bekannten Fahrern die Möglichkeit zu eröffnen, wertvolle FIS-Punkte zu sammeln.
So hatte beispielsweise vor Kurzem bei den Schweizer Meisterschaften im Slalom Michelle Gisin auf dem Weg zum klaren Sieg kurz vor dem Ziel abgebremst und ihrer Teamkollegin Nicole Good zu Platz eins verholfen.
Vor dem zweiten Durchgang in Madonna sollen Innerhofer und Maurberger gefragt worden sein, ob sie es nun „ruhiger“ angehen lassen und weniger bekannten Athleten die Topplatzierungen überlassen würden. Beide bestanden darauf, dass sie auf Sieg fahren, weil sie die FIS-Punkte ebenfalls benötigen.
„Tor um eineinhalb Meter versetzt“
Was dann passierte, ist eigentlich nicht zu glauben. Vor den Fahrten von Innerhofer und Maurberger sei es zu einer längeren Pause gekommen, dabei sei „ein Tor im Flachstück um eineinhalb Meter nach außen versetzt worden“, ist Christof Innerhofer in einer Instagram-Story empört. Laut dem Online-Portal skinews.ch gibt es auch Videoaufnahmen vom Betrugsversuch.
Am Ende siegte übrigens der 19-jährige Marco De Zanna vor Innerhofer und Maurberger. Als die Rennjury über das äußerst fragwürdige Vorgehen der Organisatoren informiert wurde, reagierte diese umgehend und verteilte keine FIS-Punkte für das Rennen. „Ich bin froh, dass die Jury vor Ort nach Bekanntwerden dieses Vorfalls sofort entschieden hat. Ich warte jetzt auf die Unterlagen und werde diese an die zuständigen Stellen in der FIS weiterleiten“, wird Janez Flere, technischer und administrativer Koordinator beim Skiverband, von skinews.ch zitiert.
Welche Konsequenzen es für die Organisatoren des Riesentorlaufs gibt, ist noch nicht bekannt.
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