"Die türkische Liga ist sicher besser als die österreichische", erklärte Janko und verwies in diesem Zusammenhang auf eine Reihe namhafter Kicker, die vor allem bei den Istanbuler Großklubs unter Vertrag stehen. Auch sein neuer Arbeitgeber kann dank Didier Zokora oder Halil Altintop mit prominenten Namen aufwarten, obwohl die Qualität der Mannschaft nicht an jene von Jankos Ex-Verein FC Porto heranreicht. "Wenn man sich den gesamten Kader anschaut und mit dem von Porto vergleicht, ist es ein Schritt zurück, auch wenn bei Trabzonspor viele gute Kicker spielen", gab Janko zu.
"Wollte kein Leiharbeiter sein"
Dem früheren Salzburg-Goalgetter wurde sechs Tage vor Transferschluss mitgeteilt, dass er beim portugiesischen Meister keine Aussicht auf einen Stammplatz habe. "Deswegen habe ich mich nach schlaflosen Nächten entschieden, mich nicht mit dem Status als zweite Wahl zufriedenzugeben. Ich bin wegen der Perspektive zu Trabzonspor gegangen, regelmäßig zu spielen." Ein Leihvertrag sei für ihn keine Option gewesen. "Ich wollte kein Leiharbeiter sein, sondern zu einem Verein gehen, der mich wirklich haben möchte."
So landete der 29-Jährige bei Trabzonspor, das bereits im Winter Interesse an ihm gezeigt hatte. "Der Klub hat sich sehr um mich bemüht", sagte Janko, dessen Ankunft in der Türkei im Privatjet des Vereinschefs von großem öffentlichem Interesse begleitet wurde. "Ich bin die große Hoffnung, dass die Probleme von Trabzonspor im Angriff gelöst werden", so Janko.
"Entscheidung gegen mein Ego"
Janko machte kein Hehl daraus, dass er sich durch den Wechsel vom portugiesischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Porto zum im Europa-League-Play-off gescheiterten Dritten der vergangenen türkischen Saison sportlich nicht unbedingt verbessert hat. "Es war eine Entscheidung gegen mein Ego. Ich habe mir nicht gern eingestanden, dass ich bei Porto keine Chance mehr habe. Aber manchmal muss man im Leben einen Schritt zurück machen, um vorwärts zu kommen."
Als gescheitert wollte Janko sein Porto-Engagement nicht bezeichnen. "Ich bin nach wie vor stolz, dass ich den Schritt zum FC Porto geschafft habe. Es war eine wundervolle Zeit, leider war sie zu kurz, aber ich wollte eben unbedingt spielen."
Janko sieht sich nicht als gescheitert
Den Vorwurf, sich bei seinen bisherigen Auslandsaufenthalten in Enschede und Porto nie wirklich durchgesetzt zu haben, wischte Janko vom Tisch. "Meine bisherigen Auslandsstationen waren erfolgreich. Ich war in Holland Cupsieger und Vizemeister und in Portugal Meister." Seinem seit dem Salzburg-Weggang gesunkenen Marktwert schenkt der 27-fache ÖFB-Internationale (11 Tore) keine große Beachtung: "Marktwerte sind relativ."
Nun gilt die ganze Konzentration nach dem Deutschland-Match dem Verein aus der 230.000-Einwohner-Stadt am Schwarzen Meer. "Das ist für mich eine komplett neue Welt, es beginnt ein neues Abenteuer", meinte Janko.
Hoffen auf Platz in der Startformation gegen DFB-Team
Vorerst steht aber noch das Abenteuer WM-Qualifikation im Mittelpunkt - mit dem Heimspiel gegen die Deutschen als Auftakt-Hit. "Wir haben ihnen schon im Juni 2011 das Leben schwer gemacht, vielleicht schaffen wir diesmal eine Überraschung. Deutschland ist zwar haushoher Favorit, aber die Vergangenheit hat gelehrt, dass der Kleine manchmal gegen den Großen gewinnen kann", spekulierte Janko.
Auch weil er in der Vorbereitung von einer Muskelverletzung zurückgeworfen wurde, beschränkt sich Jankos Einsatzzeit in Pflichtspielen in dieser Saison auf die 20 Minuten gegen Gaziantepspor. Dennoch rechnet sich der Stürmer gegen das DFB-Team Chancen auf einen Platz in der Startformation aus. "Miroslav Klose hat bei den Bayern auch nie gespielt und im Nationalteam immer seine Leistungen gebracht. Das eine schließt das andere nicht aus."
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