Nahe Siedlung geplant

Warum Bürger gegen Abfallanlage chancenlos sind

Der Gemeinderat (Bürgermeister Klimes: 2. v. li.) stellt sich hinter die Bürger und protestiert. Dass man das in Bau befindliche Projekt noch verhindern kann, scheint aber quasi unmöglich.

(Bild: zVg)

„Plötzlich sind die Bagger angerollt“: Jene, die es noch nicht über den örtlichen „Flurfunk“ erfahren haben, fühlten sich quasi überrollt, als sie aus ihren Fenstern blickten: Vor den Augen der Siedlungsbewohner von Blumau-Neurißhof (Niederösterreich) startete man in der Nachbargemeinde Sollenau mit dem Bau einer Müllsortieranlage.

Offenbar trennt die Marktgemeinde Sollenau (Wiener Neustadt) nicht nur die Bezirksgrenze von Blumau-Neurißhof (Baden). Denn einen kommunalen Austausch über das Vorhaben, eine riesige Müllsortieranlage zu bauen, dürfte es im Vorfeld so gut wie nicht gegeben haben. „Dass die Bauverhandlung aber bereits stattgefunden hat, wurde erst durch eine öffentliche Bekanntmachung auf der Homepage der NÖ Landesregierung entdeckt“, muss René Klimes, Bürgermeister von Blumau-Neurißhof, seinen besorgten und überraschten Bürgern mitteilen.  

Den Bewohnern sitzt die „Abfallanlagen-Angst“ jedoch noch im Nacken, denn erst 2019 sorgten dort heftige Bürgerproteste für den Stopp einer Recyclinganlage für Bauschutt. Damals hatten die Einwände Erfolg.