15 Jahre Haft

Während er auf Frau einstach: „Du wolltest es so“

Oberösterreich
04.04.2024 17:29

„Ich wollte ihr nur weh tun, so wie sie mir.“ Mit diesen Worten versuchte der 66-jährige Erich R. zu erklären, warum er am 31. Oktober des Vorjahres in Laakirchen mit einem Küchenmesser auf seine Ehefrau einstach. Die Laienrichter am Landesgericht Wels glaubten ihm nicht: 15 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

Auf einer Kur lernten sich der Angeklagte und sein späteres Opfer 2006 kennen, 2016 wurde geheiratet. Sowohl der ehemalige Heeresbedienstete als auch seine Ehefrau sprachen von einer harmonischen Ehe – bis zu jenem verhängnisvollen 31. Oktober. Am Vortag war der betagte Vater der Frau in der Wohnung des Paares zu Gast, man aß, spielte Karten – wie schon x-mal davor.

Streit über Auto eskalierte
Am Nachmittag hätten dann Erich R. und der Senior über dessen Auto zu diskutieren begonnen, dabei sei der Angeklagte verbal ausfällig geworden. Seine Frau wollte, dass er die Sache in Form einer Entschuldigung bereinigt, was er aber verweigerte.

Drohte mit Suizid
Beim Frühstück am nächsten Morgen soll die Diskussion über die Entschuldigung weitergegangen sein, was dann geschah, schildert das Opfer in der Einvernahme so: „Mein Mann stand auf und ging ins Bad, setzte sich dann mir gegenüber auf die Couch. Er nahm sein Handy, rief bei der Rettung an und sagte, dass er sich gerade mit 30 Tabletten umbringen wollte.“

Wahllos zugestochen
Als sich die 60-Jährige davon nicht beeindruckt zeigte, sei Erich R. aufgestanden und in die Küche gegangen. Als er zurückkam, hätte er sie bei der Brust gepackt und begonnen, mit einem Messer im Brust- und Schulterbereich auf sie einzustechen. Dabei soll er „Du hast es ja so wollen, du nimmst mir nichts weg“ gesagt haben.

Zitat Icon

Ich habe wahllos in die Schublade gegriffen, hätte auch ein Buttermesser genommen. Erst beim Zustechen habe ich gedacht ´Oha, das Messer hätte ich nicht nehmen sollen´.

Erich R., Angeklagter

Täter beruft sich auf Blackout
Die Frau wehrte sich heftig, irgendwann ließ der Angeklagte von ihr ab, setzte sich auf die Couch und verarzte eine Schnittwunde an seinem Finger. Immer wieder spricht er von einem Blackout, der Gutachter davon, dass sich in seinem Blut keine Substanzen fanden, die ihn beeinträchtigt hätten. Auch die psychiatrische Gutachterin kam zu dem Schluss, dass er zum Tatzeitpunkt voll zurechnungsfähig gewesen sei.

Messer mit 15 cm langer Klinge
Das Stichopfer konnte noch mit dem Handy Hilfe rufen, der Angeklagte ließ sich in der Tatwohnung widerstandslos festnehmen. Warum er genau dieses Messer mit der 15 cm langen Klinge genommen hatte, wollte die Richterin noch wissen. „Ich habe wahllos in die Schublade gegriffen, hätte auch ein Buttermesser genommen. Erst beim Zustechen habe ich gedacht ´Oha, das Messer hätte ich nicht nehmen sollen´“.

15 Jahre Haft
Die Geschworenen glaubten nicht, dass er seine Frau nur verletzten wollte. Erich R. wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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