Es summt und brummt im Marillenhain: Überall im ganzen Land steht das süße Steinobst in Vollblüte, unzählige Insekten schwirren geschäftig von Blüte zu Blüte – obwohl die Blütezeit wieder früher ist als im Vorjahr. Trotz des guten Frühstarts halten die Landwirte Thermometer und Wetterprognosen genau im Auge.
„Die Blütezeit ist heuer rund zwölf Tage früher als im Vorjahr“, berichtet Hermann Steiner aus Scharten. „Der Winter war zum Ende hin so mild, dass auch die Bienen schon voll im Einsatz sind.“ Frühlingshaftes Wetter habe die Blütenpracht förmlich explodieren lassen, bei frühen Sorten neigt sie sich sogar schon dem Ende zu. Trotz teils hoher Feuchtigkeit seien die Bedingungen heuer bisher sehr günstig gewesen.
Große Gefahr Frühstart
Doch je früher der Start, desto größer ist auch das Risiko: „Während der Blütezeit hält die Pflanze noch kühlere Temperaturen aus, am empfindlichsten ist sie aber, wenn die Frucht noch ganz klein ist“, erklärt Johannes Gruber vom Marillenhof Gruber in Niederneukirchen. „Je früher diese Phase kommt, desto höher ist das Risiko, dass die Temperaturen in der Nacht unter null Grad sinken.“
Die Marillen blühen heuer rund drei Wochen früher als noch vor zehn Jahren. Je früher die Blüte, desto höher das Risiko, dass Frost oder Regen die empfindlichen Pflanzen schädigen.
Rudolf Wiesmayr, Meindlhumerhof
Nur wenige Stunden reichen
Dann braucht es nicht viel: Nur wenige zu kalte Stunden können ausreichen, um große Ausfälle zu verursachen. „Gewächshäuser sind zwar eine Option, um die Ernte zu sichern, sind aber für die Massenproduktion zu teuer, und schädigen obendrein das Landschaftsbild“, ergänzt Rudolf Wiesmayr aus Scharten. Derzeit sehen die Landwirte keinen Grund zur Sorge: „Die Temperaturen fallen wieder ein wenig, wirklich gefährlich sollte es für die Marillen in den kommenden zehn Tagen aber nicht werden!“, so der Tenor.
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