Nachdem die beiden norwegischen Skispringerinnen Silje Opseth und Eirin Marie Kvandal beim Saisonabschluss in Planica aus Protest nicht an den Start gehen, hat sich jetzt auch Eva Pinkelnig in die Debatte um Ungleichbehandlung im Skispringen eingeschalten. Sie fühle sie „ein bisserl verarscht“.
„Es wäre möglich gewesen, wir sind 17 Mädels. Es wäre sich locker ausgegangen, und das ist ein bisserl schade“, erklärt Pinkelnig gegenüber dem „ORF“. Sie fühle sich von der Entscheidung schon „ein bisserl verarscht“. Damit nahm sie Bezug ausgefallene Skifliegen in Vikersund am Samstag. Während es für die Männer am Sonntag ein Ersatzspringen gab, mussten die Damen zusehen.
Eine Entscheidung, die für Empörung sorgte und für viele Athletinnen ein weiterer Fingerzeig dafür ist, dass sie gegenüber den männlichen Kollegen immer noch benachteiligt werden. Dabei sollte das Weltcup-Skifliegen in Norwegen eigentlich die Botschaft aussenden, dass das Frauen-Skispringen endgültig auf der großen Bühne angekommen ist.
„Das, was hier abgelaufen ist, ist aus meiner Sicht lächerlich“, sprang ihr auch der ehemalige ÖSV-Adler Andreas Goldberger zur Seite. Pinkelnig merkte an, dass es bereits im gesamten Winter merkwürdige Jury-Entscheidungen gegeben hätte.
„Das haben sie nicht verdient“
FIS-Renndirektorin Chika Yoshida verteidigte unterdessen die Entscheidung: „Wir haben mehrere Varianten besprochen, aber der nationale Skiverband und das Organisationskomitee müssen diesen Wettkampf und das Preisgeld für die Teilnehmerinnen auch finanzieren können.“ Am Ende gab sie auf die Frage nach bestehender Ungleichbehandlung im Skisprung-Sport keine klare Antwort.
Goldberger ließ dieses Argument nicht gelten und betonte: Die Frauen würden sogar freiwillig auf Preisgeld verzichten, um einen zusätzlichen Wettkampf zu bekommen. Diese Ausfälle haben sie nicht verdient.“ Zusätzlich gießt der Saisonabschluss in Planica noch Öl ins Feuer. Die Frauen haben dabei nur einen Auftritt, unmittelbar nach der Qualifikation der Männer. Skiflug-Weltrekordhalterin Silje Opseth und ihre Landsfrau Eirin Marie Kvandal gehen aus Protest nicht an den Start.
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