Ein Plus von 462 Millionen Euro konnte der Kärntner Energieversorger Kelag im vergangenen Geschäftsjahr verbuchen. Das Geld soll in die Infrastruktur und neue Projekte fließen.
Nach dem trockenen Jahr 2022 mit entsprechend wenig Strom aus Wasserkraft, spülten die Niederschläge 2023 viel Geld in die Kassen der Kelag – speziell im vierten Quartal war die Stromerzeugung saisonuntypisch hoch. „Der Ergebnisanstieg im Geschäftsjahr 2023 resultiert aus dem bisher höchsten anteiligen Geschäftsergebnis der VERBUND Hydro Power GmbH in Höhe von rund 218 Millionen EUR sowie aus der im Vergleich zu 2022 deutlich gestiegenen Wasserführung in Höhe von rund 105,9 % (2022: 76,3 %)“, erläutert Kelag-Vorstand Danny Güthlein. Anders sieht es laut Bilanz im Endkundengeschäft aus, auch wenn das viele Kunden aufgrund der gefühlt hohen Strompreise verwundern wird – hier schreibt die Kelag operativ sogar einen Verlust.
Geld für nachhaltige Energie und Infrastruktur
Die Millionen werden aber nicht gehortet oder an die Eigentümer ausgeschüttet, sondern investiert. Die Schwerpunkte dafür sind Stromerzeugungsanlagen, die Netzinfrastruktur und Wärmeversorgungsanlagen. 2023 flossen rund 417 Millionen Euro (eine Verdoppelung im Vergleich zu 2022) in Projekte wie den Windpark Soboth/Steinberger Alpe oder die Photovoltaik-Anlage „Sonnen.Wiese“ in Klagenfurt. „Darüber hinaus investierten wir im Geschäftsjahr 2023 auch in neue, zukunftsträchtige Geschäftsfelder wie den Glasfaserausbau“, erklärt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler.
Rekordinvestitionen geplant
Für das laufende Jahr sind noch höhere Investitionen geplant. Die Kelag plant, rund 468 Millionen Euro in die Erzeugung erneuerbarer Energie, Biomasse- und Abwärmenutzung und den Ausbau der Netzinfrastruktur zu stecken. „Damit tragen wir wesentlich zur Steigerung der regionalen Unabhängigkeit von teuren fossilen Energieträgern sowie zur Versorgungssicherheit und Krisenvorsorge bei. Gleichzeitig setzen wir in einem herausfordernden ökonomischen Umfeld wichtige Impulse für den Kärntner Wirtschafts- und Arbeitsstandort“, führt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler aus.
Solche Zahlen wecken natürlich auch bei anderen Begehrlichkeiten. Während das Team Kärnten auf eine sofortige Strompreissenkung pocht und die Arbeiterkammer zu nachhaltigen Investitionen in die Energiewirtschaft rät, fordert die Wirtschaftskammer, dass für die Projekte vor allem heimische Unternehmen herangezogen werden sollen.
Die ÖVP will mit dem gesamten Gewinn die Energiewende forcieren. „Ein Kärnten-Investitionspaket in die Energiewende ist dringend nötig“, fordert Energie-Landesrat Sebastian Schuschnig.
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