Die Zahl der Anträge für eine Österreichische Staatsbürgerschaft hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Um den Ansturm zu bewältigen werden jetzt 105 neue Mitarbeiter gesucht.
Die weltweiten Krisenherde schlagen auch in Wien hohe Wellen. Immer mehr Menschen wollen einen rot-weiß-roten Pass. „Zwischen 2019 und 2021 hatten wir monatlich 300 bis 400 Neuanträge auf eine österreichische Staatsbürgerschaft. Jetzt nähern wir uns 1000 Anträgen pro Monat“, so der zuständige Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos).
Rot-weiß-roter Pass als Sicherheit
Die Gründe: Viele Einwanderer der Flüchtlingskrise 2015 dürfen jetzt Anträge stellen. Zudem suchen viele in Österreich lebende Ausländer den Schutz des österreichischen Passes. Außerdem werden beinahe alle Anträge von NS-Vertriebenen in Wien bearbeitet.
Prognosen sind aktuell schwierig. Wie beobachten ganz genau wieviele kommen nach Wien? Und woher kommen sie? Aktuell dürften wir den Peak erreicht haben. Aber fragen Sie mich noch einmal in einem Jahr.
Christoph Wiederkehr auf die Frage, ob mit einem weiterer Anstieg bei Staatsbürgerschaftsanträgen zu rechnen ist
Bemühungen zur Stabilisierung
Und schon zuvor hatte die mit Einwanderung und Staatsbürgerschaft betraute MA35 mit Überforderung zu kämpfen. Daher wurde im März 2021 ein Reformprozess eingeleitet. Ziel war es die Wartezeiten für Ersttermine deutlich nach unten zu drücken. Das war angesichts des derzeitigen Ansturms nur bedingt erfolgreich. Zwar gibt es bei telefonischen Anfragen und beim Thema Einwanderung spürbare Verbesserungen, für einen Ersttermin in Sachen Staatsbürgerschaft müssen Kunden aber noch immer durchschnittlich 341,4 Tage warten.
Wartezeit noch immer fast ein Jahr
MA35-Chef Georg Hufgard-Leitner: „Durch unsere Reformen konnten wir trotz des Ansturms die Lage zumindest stabilisieren.“ Damit sich die Wartezeit von knapp einem Jahr nicht noch einmal verschlechtert, werden jetzt 105 neue Mitarbeiter eingestellt. Wiederkehr: „Wir beobachten die Zuwanderungsströme genau. Prognosen sind aber schwierig.“
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