Aktivisten bei Berlin
Polizei duldet Tesla-Protestcamp bis Mitte März
Seit Donnerstag wohnen 80 bis 100 Umweltaktivistinnen und -aktivisten in einem Protestcamp in Grünheide bei Berlin. Sie wollen die Ausbaupläne des US-Autogiganten Tesla stoppen (siehe Video oben). Die Polizei duldet das Camp vorerst bis Mitte März und hat mehrere Auflagen beschlosen.
So dürfen die Umweltgruppen maximal 15 Bauten im Wald errichten, weder Feuer machen noch Müllberge hinterlassen. Die Auflagen sind im Camp einsehbar.
80 bis 100 Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten aus vielen Ecken Deutschlands haben ihr Protestcamp inzwischen mit zehn Baumhäusern ausgebaut. Die Lage soll entspannt sein. Bürgerinnen und Bürger der Region, unter ihnen auch Familien mit Kindern, brachten bei Besuchen Lebensmittel, Klopapier und andere Spenden vorbei.
Bevölkerung gegen Tesla-Pläne
In der Gemeinde Grünheide bei Berlin wohnen etwa 9000 Menschen. Sie sprachen sich vor Kurzem bei einer Befragung mehrheitlich gegen die Pläne von Tesla aus.
„Was muss noch passieren, damit die Politik reagiert und endlich Menschenwohl vor Profitinteressen gestellt wird?“, sagte Lou Winters vom Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ am Samstag. Der Protest habe gerade erst angefangen und werde noch größer werden.
Hier sehen Sie ein Posting von „Tesla stoppen“.
Der US-Autoriese will sein Gelände, das teils im Wasserschutzgebiet liegt, erweitern und einen Güterbahnhof sowie Logistik- und Lagerhallen errichten. Dafür soll ein etwa 120 Hektar großes Areal gerodet werden. Das Unternehmen will mit seinen Ausbauplänen eine Million Autos jährlich produzieren. Zuletzt waren es hochgerechnet 300.000 Pkw pro Jahr.
Ärger für Unternehmen wächst
Mit dem Protestcamp wächst für den Autokonzern der Ärger. Aktuell tobt auch ein Streit über Tesla-Abwasser und Grenzwert-Überschreitungen. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht.
Umweltbewegungen setzen in Deutschland immer wieder auf Baumhäuser und besetzte Wälder, so etwa beim Protest gegen Autobahnen und gegen den Kohleabbau in Lützerath im Bundesland Nordrhein-Westfahlen. Das aktuelle Camp wird mindestens bis zum 15. März geduldet.
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