Schauspieler Philipp Hochmair sprach mit der „Krone“ über große Erwartungshaltungen und warum er äußerst gerne barfuß geht.
Kalte Füße bekommt der neue Jedermann Philipp Hochmair vor seinem Gastspiel im Kulturforum Hallein am 8. März hoffentlich nicht mehr. Weniger im übertragenen Sinne, als im tatsächlichen. Denn der Mime ist auffällig oft ohne Schuhe anzutreffen. Nicht nur während Drehpausen hat sich dieser Umstand schon zum Ritual entwickelt, sogar durch die Stadt läuft er ab und an „unten ohne“. „Barfuß durch die Welt zu laufen, erdet mich und macht mich glücklich“, so Hochmair.
Die Bodenhaftung wird er spätestens ab Sommer umso mehr brauchen. Dreimal ist die Jedermann-Premiere mit dem 50-Jährigen in der Hauptrolle derzeit überbucht. Eine noch nie dagewesene Rekordnachfrage. Nicht nur die plötzliche Absetzung des alten Ensembles sorgte für viele Schlagzeilen, Hochmair selbst befeuert die Neugierde des Publikums weiter. Die Rolle des Jedermann will er bei seinem Comeback völlig neu anlegen: „Meine Herangehensweise wird auf jeden Fall eine andere, eine ganz andere sein. Das macht es ja so spannend. 2018 war es ein ganz spontanes Einspringen über Nacht. Jetzt werden wir gemeinsam etwas komplett Neues entwickeln und darauf freu ich mich schon sehr.“
Klassischen Texten, wie jenem von Hofmannsthal, neues Leben einzuhauchen, sieht Hochmair als Herausforderung: „Ich frage mich oft, klappt das überhaupt? Und das zu erforschen und auszuprobieren, beschäftigt mich sehr. Eine Verbindung zwischen damals und heute zu suchen und herzustellen, einen Dialog anzuregen“, sagt Hochmair.
Auch im Kulturforum Hallein wagt sich Hochmair am 8. März an einen Klassiker. Gemeinsam mit seiner Band, der „Elektrohand Gottes“, bringt er Adalbert Stifters Novelle „Der Hagestolz“ mit progressiven Beats und Sounds zum Klingen. Die Erzählung von 1844 behandelt universelle, zeitlose Themen wie Ehe, Familiengründung und Genealogie, die sich der Frage nach Zukunftsperspektiven, Freiheit und Sicherheit gegenübersehen. Hochmair verbindet mit dieser Art Literatur vor allem eines: „Eine Sehnsucht nach kultureller Orientierung, nach einer Sammlung von ewigen Geschichten die jeder kennt oder kennen sollte, abseits von Streamingdiensten und Co.“ Ganz entziehen kann aber auch er sich dem „schnellen“ Leben nicht: Auf der kürzlich zu Ende gegangenen Berlinale entpuppte sich der Mime als echter Party-Hopper.
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