Kurz nach Festnahme
Imam nach radikalen Predigten abgeschoben
Weil er radikale Predigten gehalten haben soll, wurde ein Imam aus Frankreich verwiesen. Weniger als zwölf Stunden nach seiner Festnahme sei er nach Tunesien abgeschoben worden, gab Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstagabend bekannt.
„Dies ist ein Beweis dafür, dass das Einwanderungsgesetz, ohne das eine so schnelle Abschiebung nicht möglich gewesen wäre, Frankreich stärker macht“, sagte Darmanin. Dem muslimischen Prediger aus einer südfranzösischen Gemeinde bei Avignon wird vorgeworfen, die französische Flagge am 9. Februar als „satanisches Objekt“ bezeichnet zu haben. Von der entsprechenden Predigt gab es eine Videoaufzeichnung.
Spannungen mit Juden
Weitere Äußerungen des Muslims hätten den Werten der Republik widersprochen sowie die Diskriminierung von Frauen und Spannungen mit der jüdischen Gemeinschaft gefördert, hieß es. Der Prediger wurde zwar in Tunis geboren, lebt aber bereits seit seiner Kindheit in Frankreich. Laut ihm wurde er missverstanden, er kenne sich zudem zu den französischen Grundwerten.
Der Anwalt des Mannes kündigte an, gegen die Abschiebung vor dem Verwaltungsgericht vorzugehen. In Frankreich hatte der Fall jetzt für Wirbel gesorgt. Das Land ist nach Anschlägen und Vorfällen mit islamistischem Hintergrund sensibilisiert. Gleichzeitig sorgt die Eile der Behörde teils für Unverständnis.







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