Dominik Raschner pirscht sich an die Spitze heran. Wie aus dem ÖSV-Starter plötzlich eine heiße Aktie wurde. Eine Kolumne von Philipp Scheichl.
Am Mittwoch hob das Techniker-Team aus München ab nach Sofia, blieb von den Flugstreiks der vergangenen Tage verschont. Und checkte guten Mutes in Bansko ein. Im 9200-Seelen-Ort am Fuße des Pirin-Gebirges, in dem der Weltcup-Tross erstmals seit drei Jahren zu Gast ist, am Wochenende ein Riesentorlauf und erstmals seit 2012 ein Slalom stattfinden. „Damals war ich noch Trainer bei den Schweden“, erinnert sich ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer. „Bansko ist absolut Weltcup-würdig für einen Slalom, eher als zuletzt Chamonix.“
Heuer noch ein Sieg?
Wiewohl es auch „kein allzu schwerer Hang“ ist, „es ein sehr enges Rennen wird“. In dem Pfeifer neben Mr. Konstanz Manuel Feller (heuer im Slalom immer in den Top Fünf) vor allem Dominik Raschner auf der Rechnung hat. „Ich traue ihm noch heuer einen Sieg zu, das Gelände in Bansko könnte was für ihn sein.“
Der Spätstarter ist plötzlich eine heiße Aktie. Raschner, 29, war „im Training seit Jahren schnell“, weiß Pfeifer. „Aber er hat es nie ins Rennen gebracht“. In seinen ersten 39 Slaloms fuhr der Tiroler nur fünfmal in die Punkte, nie in die Top 15. Erstmals brachte er es im Vorjahr bei der WM in Courchevel und Méribel auf den Punkt: Als Spezialist für den Parallelbewerb einberufen, holte er Silber. „Das hat in ihm etwas ausgelöst“, so Pfeifer.
Zurück zu Fischer
Raschner ging im Sommer von Rossignol zurück zum alten Ausrüster Fischer, plötzlich lief es auch im Slalom: Zu Saisonbeginn in Gurgl noch die Nummer 50 der Startliste, kletterte er dank seines ersten Podestes in Adelboden und den Rängen sieben und fünf in Kitzbühel und Chamonix in die Top 20. Pfeifer: „Jetzt greifen alle Bausteine, ist das Selbstvertrauen da - mit ihm wird in Zukunft für ganz vorne zu rechnen sein.“ Womöglich schon in Bansko.
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