Alois Mühlbacher aus dem Stodertal geht als Countertenor neue Wege: Auf YouTube holt die barocke Version seines Queen-Hits viele Klicks; am 15. Februar tritt er in Bad Goisern mit dem „Spring String Quartett“ auf. Im „Krone“-Talk spricht er über seine außergewöhnliche Art zu Singen.
Alois Mühlbacher (28), Ex-St. Florianer Sängerknabe, macht als Countertenor gerade eine internationale Karriere. Er singt bei Opern- und Konzertproduktionen u.a. an der Elbphilharmonie Hamburg, in Paris, Los Angeles oder in der Mailänder Scala.
Mit dem „Spring String Quartett“ tritt er am 15. Februar in der Evangelischen Kirche Bad Goisern auf. Im „Krone“ Talk plaudert er über das Programm und gesteht erstmals, dass er auch tief singen kann.
„Krone“: In YouTube singen Sie einen Queen-Hit mit barocker Perücke. Wie ist die Idee dahinter?
Alois Mühlbacher: Wir wollten einen Pop-Song im barocken Stil arrangieren, der Peuerbacher Komponist Georg Wiesinger hat mir „Don't Stop Me Now“ auf den Leib umgeschrieben. Dazu drehten wir ein Video in Kostümen – die Resonanz ist toll. Es gefällt auch Menschen, die mit meiner Art des Singens nicht so viel anfangen können.
Wie viel höher singen Sie als Countertenor?
Fast eine Oktave, es ist nicht anstrengend, man muss sich eine eigene Technik dafür erarbeiten, die bei mir ausgefeilt trainiert ist.
Werden Sie auch angegriffen, weil sie als Mann so hoch singen?
Nein, das nicht. Ich habe mir nie gedacht, dass ich Countertenor werde, denn ich habe es als Kind immer komisch gefunden, wenn ein Mann hoch singt. Aber dann ist mir das hohe Singen über den Stimmbruch hinweg geblieben.
Hatten Sie denn keinen Stimmbruch?
Doch im Gegenteil, der war sogar ausgeprägt. Ich habe jetzt auch eine sehr tiefe Sprechstimme, eine Bassbariton-Stimme, ich könnte sogar den tiefen Sarastro singen!
Machen Sie das auch?
Ja, manchmal zum Spaß. Aber man muss sich entscheiden, welchen Weg man geht. Man kann nicht einmal hoch oder einmal tief auf höchstem Niveau singen.
Stichwort Anton Bruckner: ein Wegbegleiter?
Ganz sicher, sein Locus iste ist die geheime Hymne der St. Florianer Sängerknaben. Im Stift wurden seine Sinfonien immer wieder aufgeführt, ich bin als Kind rübergegangen und hab‘ mir das angehört oder wir Sängerknaben haben mitgesungen. Das waren monumentale Erlebnisse, auch weil Bruckner dort gewirkt hat und begraben Ist. Ich bin mittlerweile ein richtiger Bruckner-Fan.
Das Besondere am Konzert in Bad Goisern?
Pop-Songs, klassisch arrangiert, aber auch Romantische Lieder und Bruckner.
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