Viele Skandale hat die Spanische Hofreitschule in ihrer langen Geschichte schon durchgemacht. Jetzt geht sie im Schritttempo, aber immerhin, in eine moderne Zukunft.
Außen hui, innen pfui - diesen Eindruck können Außenstehende in den vergangenen Jahren von der Spanischen Hofreitschule bekommen haben. An vorderster Front die schönen Tiere, ihre zackigen Reiter und der filigrane Prunk. Doch hinter den Kulissen: Tierleid, Intrigen und ein schwarzes Loch für Steuergeld. Das soll sich ändern.
Moderne Strukturen, Digitalisierung und Effizienz
Mit viel Gegenwind ist vor gut einem Jahr der neue Geschäftsführer Alfred Hudler gestartet. Mittlerweile haben führende Mitarbeiter das Haus verlassen. Über die Gründe wird der Mantel des Schweigens gebreitet. Vielleicht waren sie mit dem frischen Wind nicht einverstanden. Denn der fegt nun auch aus der Gegenrichtung durch die Gemäuer aller drei Standorte (Wien, Piber, Heldenberg).
„Behutsame Erneuerung“
Als Hudler jetzt eine erste Bilanz zog, spricht er von einem Mitarbeiterabgang im einstelligen Bereich und einer „behutsamen Erneuerung“. Der Wirtschaftsprofi lässt mit einigen Ankündigungen aufhorchen. Die Hofreitschule bekommt ab sofort jährlich 2,5 Millionen Euro Basisförderung vom Bund - die sind fix und müssen nicht mehr jährlich verhandelt werden. Hudler: „Damit können wir den laufenden Betrieb decken.“
Investoren für dringende Anschaffungen gesucht
Doch es gibt einiges an anstehenden Ausgaben. Der Reitschulen-Chef nennt das einen „Investitionsstau“. Wäre Geld vorhanden, könnten im Zuchtbetrieb Piber zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten für Pferdefreunde geschaffen werden. Gespart wird dafür aber nicht auf dem Rücken der Pferde. Die sollen bald Klimaanlagen und mehr Komfort in den Wiener Stallungen bekommen. Bei der ärztlichen Behandlung wurde das Vier-Augen-Prinzip eingeführt. Finanziert soll das und vieles mehr unter anderem durch einen „Club der Unterstützer“ und ein modernes Angebot für Besucher werden.
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