Traktoren, Lagerfeuer

Protest in Brüssel: Bauern blockieren EU-Parlament

Ausland
01.02.2024 14:15

Die Bauernproteste in Europa haben nun auch den EU-Gipfel erreicht. Landwirte aus mehreren Ländern blockierten am Donnerstagvormittag mit ihren Traktoren Straßen in Brüssel, um während des Treffens der Staats- und Regierungschefs gegen steigende Kosten, Umweltauflagen und Billigimporte zu demonstrieren.

Die Landwirte errichteten Lagerfeuer in der Nähe des EU-Parlaments und schossen Feuerwerkskörper ab, einige wenige warfen Eier auf das Gebäude. Außerdem wurde Mist auf dem Boden verteilt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Brüsseler Nahverkehrsbetreiber teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass mehrere Buslinien wegen der Proteste gestört seien.

Polizei zählte rund 1000 Traktoren
Nach Schätzungen der Polizei waren Bauern aus Belgien und anderen europäischen Ländern mit rund 1000 Traktoren an den Straßenblockaden beteiligt. Auf einem Traktor etwa war ein Transparent mit der Aufschrift „Wenn du die Erde liebst, unterstütze diejenigen, die sie bewirtschaften“ zu sehen, auf einem anderen Transparent stand: „Keine Landwirte, keine Lebensmittel“.

Sicherheitskräfte in Schutzanzügen standen hinter Absperrungen vor dem EU-Sitz, wo die Staats- und Regierungschefs über weitere Ukraine-Hilfen berieten. Die EU-Chefs signalisierten Verständnis für die Anliegen der Landwirte. Belgiens Ministerpräsiden Alexander de Croo begrüßte, dass die EU-Kommission jüngst Ausnahmen von Umweltauflagen verlängert hat. „Besser wäre, das nicht nur für ein Jahr zu verlängern“, sagte er. Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar forderte, die EU solle in den kommenden Jahren darauf verzichten, neue Auflagen zu erlassen. Er schloss sich auch dem französischen Widerstand gegen das Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten an. „Mercosur kann in der jetzigen Form nicht ratifiziert werden“, sagte Varadkar.

Orbán hört „Stimme des Volkes“
Verärgert sind auch osteuropäische Bauern, die Preisdruck infolge der Aussetzung von Einfuhrzöllen auf Lieferungen aus der Ukraine beklagen. Auch hier will die EU-Kommission mit Mengenbeschränkungen nachbessern. Ungarns Regierungschef Viktor Orbán postete ein Video in seinem X-Profil (vormals Twitter), das ihn im Kreise der Protestierenden zeigte und sie als „Stimme des Volkes“ bezeichnete, für die er „aufstehen“ werde (siehe Tweet oben).

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele