Sohn (22) verdächtig

Verblutender Vater flüchtete noch zu Nachbarn

Oberösterreich
19.01.2024 09:37

Neue Details zum Todesopfer im oberösterreichischen Obernberg am Inn lassen schreckliche Szenen erahnen: In der Nacht auf Freitag soll ein Sohn (22) seinen Vater brutal erstochen haben. Das Opfer flüchtete blutüberströmt noch zu Nachbarn, verstarb wenig später aber im Spital. Der 22-Jährige sagte aus, sein Vater habe zuvor auf ihn geschossen.

Die Mutter des Verdächtigen und Gattin des Opfers musste all das wohl miterleben: Sie soll zum Tatzeitpunkt ebenfalls im Haus gewesen sein, in dem sich die Bluttat ereignete.

Dabei hätte sich der 22-jährige Österreicher eigentlich gar nicht in seinem Elternhaus aufhalten dürfen: Anfang Jänner wurde ihm ein Betretungsverbot auferlegt, nachdem sein Vater (59) ihn angezeigt hatte. Schon zuvor soll es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn gekommen sein.

Ausnahmezustand in der Gemeinde Obernberg am Inn. (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger, Krone KREATIV)
Ausnahmezustand in der Gemeinde Obernberg am Inn.

Häufige Streits
In der Nacht auf Freitag, kurz vor 3 Uhr früh, kam es zur letzten Auseinandersetzung des Vater-Sohn-Gespanns: Der 22-Jährige soll seinem Vater mindestens sieben Stiche in Oberkörper und Rücken versetzt haben.

Der 59-Jährige konnte zunächst noch blutüberströmt zu Nachbarn flüchten, die den Notruf wählten. Doch kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus Ried erlag das Opfer seinen schweren Verletzungen.

Die Ermittlungen laufen bereits auf Hochtouren. (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Die Ermittlungen laufen bereits auf Hochtouren.

Mit Waffe verschanzt
Der dringend tatverdächtige Sohn verschanzte sich währenddessen im Haus - bewaffnet mit einer Langwaffe seines Vaters. Die Cobra rückte aus.

Schlussendlich ließ sich der 22-Jährige aber festnehmen, ohne dass es zu einem Schusswechsel kam. Danach soll der Verdächtigte ausgesagt haben, dass sein Vater auf ihn geschossen habe. Die Polizei fand tatsächlich zwei Einschusslöcher in einer Wand. Bestätigen sich die Aussagen des 22-Jährigen, könnte das mutmaßliche Tötungsdelikt - zumindest theoretisch - auch als sogenannte Notwehrüberschreitung gewertet werden.

Die Ermittlungen stehen aber freilich noch am Anfang. Weitere Einvernahmen waren vorerst nicht möglich, weil der Verdächtige angab, nach der Messerattacke Psychopharmaka eingenommen zu haben.

Verdächtiger ist amtsbekannt
Der junge Mann ist für die Justiz kein Unbekannter: Bereits mit 14 Jahren fasste er die erste Vorstrafe aus. Er wurde mehrfach wegen Suchtgiftdelikten auffällig - ob er auch zum Tatzeitpunkt berauscht war, wird untersucht - und saß wegen schweren Raubes auch schon zwei Mal im Gefängnis. Zuletzt wurde er im Mai 2022 aus der Haft entlassen.

Die weiteren Ermittlungen des Landeskriminalamtes laufen auf Hochtouren. „Wir werden natürlich Untersuchungshaft für den 22-Jährigen beantragen“, sagt Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele