Im Kampf gegen illegale Migration schlägt die Operation Fox voll ein. Dank der „Aktion scharf“ in der österreichisch-ungarischen Grenzregion weichen Schleuserbanden auf die Slowakei aus. Und weil das Risiko nun größer ist, auf dem Weg ins Burgenland erwischt zu werden, steigen die Schlepper-Preise.
Eiskalt profitorientiert und unersättlich - im skrupellosen Milliardengeschäft mit der illegalen Migration kennt die Schlepper-Mafia keine Kompromisse. Nur schwer lassen sich jene vier großen Banden, die entlang der Balkanroute den verbotenen Markt diktieren, ins Handwerk pfuschen. Die Bosse der mächtigen Gruppierungen teilen ihre Territorien zwischen Ungarn und Serbien auf, in sozialen Medien wie TikTok machen sie dubiose Werbung in eigener Sache.
Der Rückgang bei den Aufgriffen ist ein großer Verdienst der Operation Fox. Die Beamten sind unsere Augen und Ohren in Ungarn, sie leisten Top-Arbeit mit den Kollegen vor Ort.
Bundespolizeidirektor Michael Takács
Koordiniertes Vorgehen
Die kürzeste Flüchtlingstour nach Deutschland, Frankreich oder Großbritannien führt über das Burgenland. Doch viele Schleuser nehmen mittlerweile einen gewaltigen Umweg über die Slowakei in Kauf. Abgesehen von verstärkten Grenzkontrollen, führt Innenminister Gerhard Karner die aktuelle Entwicklung unter anderem auf die Operation Fox zurück. Das kann der oberste Leiter, Bundespolizeidirektor Michael Takács, voll bestätigen: „Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren ungarischen Partnern und anderen relevanten Behörden ist es gelungen, eine umfassend koordinierte Vorgangsweise in der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zu ermöglichen.“
In Ungarn abgefangen
Die Effektivität der Operation Fox lässt sich in Zahlen belegen. Seit dem Bestehen der Einheit im Dezember 2022 wurden mehr als 200 Schlepper und 2605 Migranten von den „Füchsen“ auf ungarischem Staatsgebiet gestoppt. „Die gute Arbeit dieser Polizisten hat die Sicherheit in der Grenzregion deutlich erhöht“, betont Takács.
Schlepper kosten mehr
Das schlägt sich in den Preisen im Schlepper-Business nieder. Afghanen, Syrer, Marokkaner und Migranten aus anderen Staaten müssen für die von Schleuserbanden organisierte Flucht noch tiefer in die Tasche greifen als früher. Der Weg über das Burgenland wird bereits als „Luxusroute“ gehandelt, wie Kenner der Migrationsszene wissen. „Die Route ist für Flüchtlinge nun um etliche hundert Euro teurer, weil das Risiko, erwischt zu werden, enorm gestiegen ist. Kein Einwanderer will in Ungarn um Asyl ansuchen“, so ein Fahnder.
Hauptroute verlagert
Auf die Gesamtzahl der Flüchtlinge, die auf der Balkanroute über Ungarn in den Westen wollen - in den vergangenen zwei Jahren waren es jeweils mindestens mehr als 80.000 Menschen -, hat das kleine, aber schlagkräftige Fox-Rudel keine nennenswerte Auswirkung. Aber zwei Drittel der Migranten verlagern ihre Fluchtpläne und sind jetzt auf der billigeren Route via Slowakei unterwegs.
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