Wiens Gesundheitsstadtrat ist nicht zufrieden mit der derzeitigen Medikamentenversorgung durch Apotheken und hat das am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Dabei sparte der SPÖ-Politiker nicht mit Kritik an den Sozialversicherungen.
Man habe bei den Spitälern derzeit kein Problem mit der Versorgung, jedoch in den Apotheken, ärgerte sich Hacker. „Uns geht es um die Verfügbarkeit, ich habe aber das Gefühl, dass die Sozialversicherung permanent am Preisband spielt“, sagte der Stadtrat in Richtung des in die Bezahlung der Medikamente involvierten Dachverbandes der Sozialversicherungsträger. Die immer wieder aufflammenden Diskussionen darüber mit dem Dachverband seien nicht zielführend. Nachsatz: „Warum einige Medikamente in Österreich nicht verfügbar sind, die in anderen Ländern Europas problemlos zu bekommen sind, bleibt mir ein Rätsel.“
Sozialversicherungen sprechen von „haltloser Unterstellung“
Der Dachverband wies die Vorwürfe zurück: „Das Preisband ist vom Gesetzgeber vorgegeben und wird von der Sozialversicherung entsprechend exekutiert.“ Hackers Aussagen seien eine „haltlose Unterstellung“.
„Die Sozialversicherung nimmt ihre Rolle in der Arzneimittelversorgung im Interesse der Versicherten und der Versichertengemeinschaft mit bestem Gewissen und mit größter Sorgfalt wahr“, erklärte Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
Unterdessen forderte der Österreichische Generikaverband bessere Marktbedingungen für Produzenten von Nachahmerpräparaten. Nur so könne sichergestellt werden, dass ein breites Generika-Angebot weiterhin für die Patientinnen und Patienten verfügbar sei, hieß es in einer Aussendung.
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