Nach den Vorfällen in einem Steyregger Asylheim für Minderjährige hat Bürgermeister Gerhard Hintringer einen Sicherheitsgipfel einberufen. Geht es nach ihm, soll erst die Zahl der Betreuer bei weniger Bewohnern erhöht werden, langfristig wünscht man sich aber, dass das gesamte Heim aufgelassen wird.
Wie die „Krone“ berichtet hatte, war es in dem Heim für minderjährige Flüchtlinge zu zahlreichen Vorfällen gekommen - mehr als zehn Mal war der Feueralarm fälschlicherweise ausgelöst worden. Das Fass kam zum Überlaufen, als weibliche Freiwillige der Steyregger Feuerwehr berichteten, sie seien am 27. Dezember beim Löschen eines brennenden Müllcontainers von Bewohnern bedrängt worden.
Gemeinde will Auflösung
Bürgermeister Gerhard Hintringer (SPÖ) wünscht sich, dass im Heim vorerst weniger Bewohner von mehr Betreuern beaufsichtigt werden - auf lange Sicht soll die Unterkunft gänzlich aufgelassen werden.
Das letzte Wort wird aber auf Bundesebene gesprochen, nämlich vom Betreiber des Heims, der Bundesbetreungsagentur (BBU).
Großes Gipfeltreffen am Donnerstag
Deren Geschäftsführer, Andreas Achreiner, reist für das Treffen am Donnerstag, dem 11. Jänner extra nach Steyregg an. „Eine Schließung der Unterkunft steht für uns nicht am Plan“, so BBU-Sprecher Thomas Fussenegger. „Wir bemühen uns, eine einvernehmliche Lösung zu finden, und Steyregg zu entlasten.“
Der Bürgermeister und die beiden Vize-Bürgermeister werden ebenfalls anwesend sein. Auch Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Steyregg und des Bezirkspolizeikommandos sind eingeladen.
Zahl der Bewohner bereits reduziert
Erste Konsequenzen aus den Vorfällen hat die BBU bereits gezogen: 15 Bewohner wurden bereits in andere Heime verlegt, darunter auch der mutmaßliche Auslöser der Fehlalarme.
Mittlerweile leben nur mehr 79 Jugendliche in der Einrichtung, weitere Vorfälle habe es seit dem letzten Fehlalarm am 28. Dezember keine mehr gegeben.
Juristisches Nachspiel
Die Vorkommnisse vom 27. Dezember werden auch juristisch ein Nachspiel haben: Bei der Staatsanwaltschaft Linz wurden einige Anzeigen wegen der Behinderung von Einsatzkräften eingereicht. Ob es bei diesem geringen Straftatbestand zu Urteilen kommen wird, ist aber fraglich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.