Noch 15 Tage bis zur offiziellen Eröffnung der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024. Die „Krone“ besuchte das Sudhaus in Bad Ischl und erhaschte erste Blicke auf die Hauptschau. Es ist ruhig hier, kühl, es wird nicht geheizt und trotzdem wird eifrig gearbeitet.
Salz fließt flüssig wie Tinte aus einer kleinen Flasche, die Motoi Yamamoto in der Hand hält. Der Künstler aus Hiroshima/Japan hockt in einem Raum im Sudhaus in Bad Ischl.
Freihändig, meditativ
Seit fünf Tagen zieht er konzentriert Linie um Linie, der Abstand dazwischen ist millimetergenau, obwohl Yamamoto kein Lineal anlegt. Meditativ versunken lässt er aus Salz eine Bergkulisse und ein Labyrinth entstehen. Der schweigsame Künstler zeichnet mit dem Salz gegen das Vergessen von Erinnerungen an, die ihn noch mit seiner jung verstorbenen Schwester verbinden. Erinnerungen sind für ihn das Salz des Lebens.
„Es werden sechs Tonnen Salz verarbeitet“, sagt Gottfried Hattinger, Kurator von „Kunst mit Salz & Wasser“ – die Ausstellung ist ein Herzstück der Kulturhauptstadt. Yamamotos Labyrinth wird 100 Quadratmeter groß, es ist das erste Werk, das in Kürze im Sudhaus vollendet werden wird.
Die nächsten reisen an
Ab heute bauen auch die Isländerin Anna Rún Tryggvadottir und die Deutsche Christine Biehler Rauminstallationen auf, viele andere Werke sind bereits vor Ort, aber noch in Kunsttransportkisten verpackt, wie der „Krone“-Lokalaugenschein zeigt.
Österreich wird in der internationalen Ausstellung u.a. mit Werken von Norbert Hinterberger, Eva Schlegel und dem Duo Six & Petritsch vertreten sein. Die offizielle Eröffnung von „Kunst mit Salz & Wasser“ findet am 20. Jänner (14.30 Uhr) statt. Übrigens: Das Salz wird nach Abschluss der Schau weiter verwertet.
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