Welser gehen neue Wege

In diesem Hotel sind die Zimmer jetzt Mini-Museen

Sophie Schick im Zimmer 315, in dem Bilder von Herbert Egger hängen.

(Bild: Markus Wenzel)

Sophie Schick hat eine Leidenschaft für Kunst und in ihrem Vier-Sterne-Betrieb in Wels spüren das die Gäste auch. Zehn Zimmer und der Innenhof des Boutique-Hotel Hauser sind nun Ausstellungsfläche. Dabei hängen nicht nur Malereien an den Wänden, sondern bekommen auch Fotos und Cartoons ihren Platz.

Klopfen, horchen, klopfen, erst dann den Schlüssel anstecken und aufsperren! Obwohl Sophie Schick weiß, dass das Zimmer 315 derzeit unbewohnt ist, hält sich die Chefin des Boutique-Hotel Hauser in Wels an ihre Routine. „Ich betrete nie ein Zimmer ohne zu klopfen“, sagt die 40-Jährige, die den Familienbetrieb in dritter Generation führt und daraus ein kleines Museum machte.

Das Zimmer 312 ziert ein goldener Polster.

(Bild: Markus Wenzel)

Schon ihr Vater Edi Hauser sammelte viele regionale Werke. „Ich selbst war auch schon immer sehr kunstinteressiert“, sagt Schick, die für ihr Projekt als Kooperationspartner die Galerie der Stadt Wels gewinnen konnte. Als im Jahr 2020 zehn Zimmer des Vier-Sterne-Hauses renoviert wurden, konzipierten Günter Mayer und Johannes Kastinger zugleich eine Ausstellung für diese Räume.

Im Innenhof zieht ein Cartoon an der Hausmauer die Blicke auf sich

(Bild: Markus Wenzel)

Von der Tour de France bis hin zum goldenen Polster
In Zimmer 315 sind etwa mit Acrylfarbe hergestellte Werke von Herbert Egger aus Peuerbach zu sehen, im Raum 312 hängt ein goldener, aus Messing geschweißter Polster, den Alois Bauer aus Wels hergestellt hat. Wer in 215 eincheckt, spürt Schicks Leidenschaft fürs Rennrad fahren - hier hängen Fotos von Herman Seidl mit Bezug zur Tour de France.

Die Räume wurden mit Hilfe einer Architektin modernisiert. Von einem Einheitslook hält man wenig. „Das ganze Zimmer ist ein Kunstwerk. Wir versuchen, ein bissl anders zu sein“, sagt Schick. Das gilt auch für den Innenhof. Die Hausmauer wurde zur Leinwand für einen Cartoon. Unterstützung gab’s hier von der Raiffeisenbank Wels.