Oberösterreicher sind schneller als der Netzausbau: Derzeit müssen zehn Prozent der Sonnenstrom-Erzeuger die Einspeisung drosseln, und sieben Umspannwerke sind ganz voll. Damit sind bis zu vier Prozent der Netz OÖ-Kunden vom Anschluss neuer PV-Anlagen derzeit ausgeschlossen.
Rot sehen bald 26.000 Oberösterreicher, falls sie daran denken, eine Photovoltaik-Anlage zu beantragen. Denn rund um die sieben Umspannwerke Rossbach, Ranshofen, Grieskirchen, Kirchdorf, Klaus, Steyr-Nord und Rohrbach geht nichts mehr. Die Kapazitäten sind erschöpft. Um den Kunden aber Planungssicherheit zu geben, wird die Netz OÖ auf ihrer Homepage eine „PV-Einspeiseampel“ installieren. Jeder Interessierte kann hier nachsehen. Rot bedeutet, dass kein Anschluss einer Neuanlage möglich ist. Bei Gelb muss eine Intensivprüfung durchgeführt werden, und bei Grün kann man problemlos planen.
Überlastung droht
Derzeit geht man bei der Netz OÖ, die 650.000 Landsleute betreut, davon aus, dass zwei von zehn Kunden im Kundenportal rot oder gelb sehen. Und jede zehnte schon laufende PV-Anlage kann nicht im vollen Umfang Sonnenstrom einspeisen, um das Netz nicht zu überlasten.
Maßnahmen, um die Engpässe zu beseitigen, sind in Vorbereitung. Erste Arbeiten werden bis Ende des kommenden Jahres fertiggestellt, die meisten Umbauarbeiten aber erst in Jahr 2025 abgeschlossen sein.
Wolfgang Denk, Pressesprecher der Netz Oberösterreich
Bis ins Jahr 2032 sollen laut PV-Strategie des Jahres OÖ bekanntlich 3,5 Gigawatt, das sind 3,5 Millionen Kilowatt, an Solarstrom generiert werden. Derzeit ist rund ein Drittel des Zieles erreicht, Ende 2024 sollen es schon zwei Drittel sein - dazu kommen noch die Anlagen von anderen, kleineren Anbietern in OÖ. Dazu ist ein großer Netzausbau nötig, zwei Milliarden Euro sollen investiert werden.
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