Krude Hamas-Sympathien

Islam-Dokumentationsstelle warnt: „Nicht wegsehen“

Österreich
22.11.2023 06:00

Die Ereignisse nach dem Hamas-Terror am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg haben die ideologischen Strukturen diverser islamistischer Gruppierungen offengelegt. Oft verschwimmen dabei die Grenzen zwischen legitimen politischen Engagement für Palästina und der Verbreitung von islamistischem Gedankengut, wie Aufmärsche auf unseren Straßen zeigten. Die Dokumentationsstelle für Extremismus warnt nun davor, wegzusehen. 

Auf Social Media werden Muslime gezielt angesprochen und gesellschaftliche Gegenentwürfe propagiert, weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus.

„Missbrauchen Religion für ihre Ideologie“
„Die Ereignisse der letzten Woche mit Sympathie-Kundgebungen für die Hamas in Europa haben gezeigt, dass es eine konkrete Auseinandersetzung mit islamistischen Akteuren braucht. Diese missbrauchen die Religion für ihre Ideologie, weshalb es hier kein Wegsehen geben darf, sondern eine kritische Auseinandersetzung braucht, erklärt Lisa Fellhofer, Direktorin des Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motivierten politischen Extremismus, anlässlich der Präsentation des Jahresberichtes 2022.

Darin werden unter anderem islamische Organisationen in Österreich analysiert, wie etwa die Islamische Föderation Wien (IFW) mit dem islamistischen Theologen Muhammed Emin Yildirim, der im Vorjahr den Hamas-Gründer Ahmad Yasin heroisiert und die „Kinder Israels“ als „verfluchten Stamm“ und „Virus der Menschheit“ bezeichnet hatte. In einer Stellungnahme der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs und der Islamischen Föderation wurde der Grundlagenbericht kritisiert, weil er ein Negativbild der Föderationen zeige.

Vereine oftmals mit Türkei-Bezug
Viele muslimische Verbände haben einen Türkei-Bezug, wie der österreichischen Verband ATIB, der dem Diyanet (Amt für religiöse Angelegenheiten in der Türkei) nahesteht.

Ein krasses Beispiel: Diyanet-Prediger Halil Konakçı, der über 600.000 Follower auf YouTube hat, äußert sich immer wieder antisemitisch: „Das sind Prophetenmörder, hunderte Propheten haben sie getötet, wundert ihr euch jetzt, dass sie Kinder töten. Hunderte Propheten haben sie getötet, hunderte.“

Kalifat und kein Neujahrsfest
Im Bericht werden auch die Parallelen im islamischen und rechtsextremen Gedankengut aufgezeigt. Bereits einen Tag nach dem Terrorangriff der Hamas hatten der Gruppierung Hizb ut-Tahir (sieht Israel als Besatzungsmacht) nahestehende Influencer-Gruppen wie „Generation Islam“ die Verbrechen verharmlost und immer wieder israelfeindliche Slogans auf ihren Social-Media-Kanälen verbreitet. Sie befürworten unter anderem ein Kalifat.

„Realität Islam“, eine andere Gruppierung, rät Muslimen von Neujahrsfeiern ab, weil es sich dabei um ein nicht-islamisches Fest handle. Man dürfe sich die Feste und Bräuche anderer Kulturen und Religionen nicht aneignen, um nicht einer falschen Integration oder sogar Assimilation europäischen Lebensweisen zu erliegen, lautet eine Videobotschaft für deutschsprachige Muslime.

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