Religiös motivierte Gruppierungen verbreiten über soziale Netzwerke Extremismus, in Deutschland gehen sie aber bereits auf die Straße. Die Dokumentationsstelle Politischer Islam schlug schon früh Alarm, doch passiert ist nur wenig. Teils sitzen die Islamisten auch seelenruhig im Wiener Gemeindebau ...
Woher kommen die Demonstranten, die jüngst im deutschen Essen auf die Straße gingen und mit Fahnen, auf denen arabische Schriftzeichen prangten, die an den IS erinnern, nach einem Kalifat riefen? Auffallend dabei, Männer und Frauen zogen getrennt durch die Straßen.
„In Bezug auf den Kalifatsaufruf in Essen können wir darauf verweisen, dass es sich um die Influencer-Gruppierung ,Generation Islam‘, welche die Demo dort veranstaltet hat, handelt“, heißt es seitens der Dokumentationsstelle Politischer Islam in Wien, die bereits im Frühjahr in ihrem Bericht über extremistische Influencer-Gruppen und ihre Einflussnahme auf deutsche und österreichische Muslime Alarm geschlagen hat. Die „Krone“ hat darüber berichtet.
Netz als nützliche Drehscheibe für Propaganda
Gruppierungen wie diese wecken Ängste, fördern das Misstrauen gegenüber dem demokratischen Rechtsstaat und bejubeln die Taliban. Tagesaktuelle Themen werden auf Deutsch in Videokanälen propagandiert. Bis jetzt spielte sich das meiste im Internet ab.
Auch Ahmad Tamim, der Kopf der „Generation Islam“, war in Essen vor Ort. Dass seine Gruppierung zum ideologischen Umfeld der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir (HuT) gehört, bestätigt der aktuelle Berliner Verfassungsschutzbericht. Die HuT selbst strebt die Errichtung eines Kalifats an - und fordert die Vernichtung Israels „durch den militanten Dschihad“.
Wiener Islamisten sitzen im Gemeindebau
Nicht minder verstörend sind die Umtriebe von einigen Akteuren in der heimischen Bundeshauptstadt. Die Organisation Dar al Janub, Verein für „antirassistische und friedenspolitische Initiative“, löst etwa bei Beobachtern große Sorge aus. Die Verantwortlichen verbreiten, ebenfalls im Netz, höchst bedenkliche Inhalte mit Hamas-Bezug und auch einen Leitfaden, wie sich Flüchtlinge verhalten sollen, wenn sie die Polizei anhält.
ÖVP-Integrationssprecherin Caroline Hungerländer warnt: „Bei Dar al Janub handelt es sich um einen klar antisemitischen, israelfeindlichen Verein, der offen Propaganda der Hamas und des Islamischen Dschihad verbreitet. Der Verein sitzt in einem Gemeindebau im 16. Bezirk - entweder unbemerkt von der Stadt Wien oder bewusst geduldet.“
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