Sicherer „hafen*“

Wien geht neuen Weg für Frauen in Not

Wien
21.11.2023 06:00

Mit dem Wohnprojekt „hafen*“ hat die Volkshilfe Wien für derzeit 37 Frauen in verschiedenen Notlagen einen sicheren Ort zum Wohlfühlen geschaffen, der gerade kein „Frauenhaus“ sein will.

Von den knallgrünen Küchen und den großen Fenstern in den kompakten 29 Wohnungen über helle freundliche Gemeinschaftsräume bis hin zu drei schönen Terrassen mit Blick über die Donau: Nichts vermittelt im „hafen*“ in Nussdorf, dass es sich um ein Haus für Frauen in Not handelt.

Ein Ort, um „zur Ruhe zu kommen“
Genau so soll das auch sein, unterstreicht Volkshilfe-Wien-Geschäftsführerin Tanja Wehsely: Man habe bewusst kein notdürftiges Angebot für bedürftige Menschen schaffen wollen, sondern im Gegenteil einen Ort, an dem die Frauen „zur Ruhe kommen und sich neu orientieren können“. Das Haus ist zwar Frauen vorbehalten, aber kein herkömmliches Frauenhaus. Auch das ist beabsichtigt.

Von Studentinnen bis zu Seniorinnen
Ja, einige der derzeit 37 Frauen und Alleinerzieherinnen mit insgesamt 42 Kindern seien auch vor problematischen Situationen daheim geflohen; andere seien aber einfach in materiellen Notlagen, so Wehsely, und zusätzlich gebe es noch eine Studentinnen-WG mit neun Zimmern und ein spezielles Angebot für Seniorinnen, das derzeit von zwei Damen genützt wird.

Genau diese Durchmischung soll dazu führen, dass die Frauen mitten im Leben bleiben und „sich möglichst schnell wieder auf eigene Beine stellen“. Dass der neue Ansatz zur Hilfe von Frauen in Not aufgeht, kann Wehsely nicht garantieren: „Wie der Versuch ausgeht, ist ungewiss - aber er lohnt sich auf jeden Fall.“ Derzeit ist das Haus jedenfalls bis unter die Decke voll.

Wien soll orange leuchten
In ganz Wien soll es ab 24. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, um Frauen in Not gehen. In den 16 Tagen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember soll die Stadt als Mahnung gegen Gewalt an Frauen orange leuchten. Viele Institutionen schließen sich der UNO-Kampagne „Orange The World“ an: Vom Parlament abwärts werden öffentliche Gebäude orange beleuchtet, ebenso wie Firmenzentralen und Sehenswürdigkeiten.

Auch Privatpersonen sollen nach dem Willen der UNO ein Zeichen setzen, etwa mit orangefarbenen Kerzen in den Fenstern. Auch die Volkshilfe nützt die Tage für Kampagnen und andere Aktionen: Am 24. November gibt es etwa in der Lindengasse 64-66 ein Pop-up, bei dem Vintage-Kleidung zugunsten des „hafen*“ versteigert wird, am 27. November folgt ein Charity Punsch in der Berggasse 20. Angesichts von heuer schon 25 Femiziden in Österreich mahnt Volkshilfe-Präsident Michael Häupl: „Gewalt gegen Frauen ist in Österreich trauriger Alltag und betrifft alle Gesellschaftsschichten.“

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