Der „Krone“-Bericht über die Zutrittsregeln zu Wiens „Häusern zum Leben“ - Angehörige müssen draußen warten, während Hausfremde ein und ausgehen - hat Dinge in Bewegung gebracht: Nicht nur Eduard U. kann nun jederzeit zu seiner Frau, sondern bald auch jeder andere Angehörige zu seinen Lieben.
Zuerst der Horror-Überfall auf eine 92-Jährige, dann per Schnellschuss „verschärfte Zutrittsregeln“ in Wiens „Häusern zum Leben“ und nun ein versöhnliches Ende: Dass Angehörige wie Eduard U. an Wochenenden vor versperrten Türen warten müssen, während andere - die Stadt nützt leere Wohneinheiten etwa zur Unterbringung von Flüchtlingen - Freunde und Bekannte unkontrolliert einlassen konnten, hat bald ein Ende.
„Die haben ohnehin so viel zu tun“
Den Stein ins Rollen brachte Herr U. selbst, indem er sich an die „Krone“ wandte. Er verbringt jeden Tag der Woche von 14 bis 18 Uhr an der Seite seiner schwerkranken Frau im „Haus zum Leben“ in Döbling. Dass gerade er an Wochenenden zum Unterschied von hausfremden Personen das Personal herausläuten musste, um zu seiner Frau zu kommen, störte ihn auch wegen der Angestellten im Haus: „Die haben ohnehin so viel zu tun.“
Der „Krone“-Bericht über Herrn U. legte offenbar einen Finger in eine schon vorhandene Wunde: Die Sinnhaftigkeit der verschärften Zutrittsregeln dürfte auch intern für Diskussionen gesorgt haben. Als erster Schritt wurde Herrn U. als „Anlassfall“ ein eigener Chip ausgehändigt, der nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch aktiviert werden konnte. Doch auch alle anderen Angehörigen in vergleichbaren Situationen können bald einen bekommen.
Künftig können alle Angehörigen, die regelmäßig Bewohner besuchen, „in begründeten Fällen, in Abstimmung mit den Bewohnern, und nach Klärung des Bedarfes“ eigene Zutrittschips beantragen, garantieren die „Häuser zum Leben“ nun. Da die Umstellung der Zutrittsregeln Vorarbeiten für Organisation und Technik braucht, und das bei wienweit insgesamt 30 Häusern, könne das nach dem entsprechenden Antrag aber „ein, zwei Wochen“ dauern, heißt es.
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