Katharina Liensberger hat sich in Levi mit Platz drei im Slalom eindrucksvoll zurückgemeldet und damit auch gleich einen Befreiungsschlag für ihre ÖSV-Teamkolleginnen lanciert. „Extrem befreiend, dass es im ersten Rennen gelingt. Hoffentlich können noch viele folgen“, stellte Liensberger freudestrahlend im Zielraum in Finnland fest.
Schon im Vorfeld war gemunkelt worden, dass mit Liensberger vor allem im Slalom zu rechnen sei. Wie die Vorarlbergerin aber im Vergleich mit der Weltspitze abschneiden würde, war vor dem Doppel im hohen Norden das große Fragezeichen. „Dass ich gleich meine Performance auch im Rennen zeigen konnte, freut mich riesig“, erklärte die Slalom-Weltmeisterin von 2021 am Samstag. „Es hat so viel Spaß gemacht beim Fahren.“
Mitte des ersten Laufs habe sie gemerkt, „wow, cool, das fühlt sich gut an, ich kann den Ski gehen lassen“. Dass sie im zweiten Lauf sogar noch eine Steigerung schaffte, brachte Liensberger wertvolle Punkte für die Startliste und viel Selbstvertrauen für den zweiten Slalom am Sonntag ein.
„Werde sicher gut schlafen“
„Ich werde sicher gut schlafen heute, aber ich will genau das machen, was ich heute auch gemacht habe: Auf mich selber konzentrieren, fokussieren, mit Freude am Start stehen und mit Herzblut Skifahren.“ Sie hoffte sogar, dass es am Sonntag „noch ein bisschen besser geht“.
Um auch noch die überlegene Tagessiegerin Petra Vlhova fordern zu können, ist das gewiss notwendig. Die Slowakin nutzte die Schwächephase von Mikaela Shiffrin zu einem Erfolg mit Respektabstand. 1,41 Sekunden lagen zwischen ihr und der Zweiten Lena Dürr.
„Petra hat beide Läufe phänomenal hingebracht. Sehr cool, man sieht, es geht noch besser“, bekundete Liensberger. „Ich kann nur an mir weiterfeilen und genau das werde ich machen.“ Die Österreicherin hatte 1,55 Sekunden Rückstand und war dennoch noch 15 Hundertstel schneller als Shiffrin, die in der Vorwoche im Training hart aufs Knie gestürzt war.
Ohne Sonderbehandlungen, ohne Mutter
Nach einer missglückten Zusammenarbeit mit Privattrainer Livio Magoni ist Liensberger seit dieser Saison wieder stärker ins ÖSV-Teamtraining integriert. Sonderbehandlungen gibt es keine mehr. Mutter Herlinde, die als persönliche Organisationschefin fungierte, ist auf Drängen des Verbands nicht mehr bei den Rennen dabei.
Ihr Innenleben während der Zeit des Misserfolgs wollte Liensberger in der Stunde des Podest-Comebacks nicht hervorkehren, sie ließ nur knapp wissen: „Es braucht viel Kraft, viel Durchhaltevermögen.“
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