„Noch nicht erlebt“
Erdbeben in der Slowakei: Schäden, Stromausfälle
Am Montagabend hat die Slowakei eines der bisher stärksten Erdbeben in der Geschichte des Landes erlebt. Das Beben, das gegen 20.30 Uhr im Osten des Landes registriert wurde, erreichte eine Magnitude von knapp 5,0. Menschen wurden nach offiziellen Angaben nicht verletzt. Lokal wurden aber Ausfälle an technischer Infrastruktur und Risse an Gebäudewänden gemeldet.
Auf der Website „Erdbebennews“ hieß es, dass mehr als zwölf Millionen Menschen die Erschütterungen gespürt hatten - nicht nur in der Slowakei, sondern auch in Ungarn, Polen und der Ukraine. Das Epizentrum befand sich laut Angaben des Siesmologie-Instituts der Slowakischen Akademie der Wissenschaften im Gemeindegebiet des Dorfes Dapalovce im Bezirk Vranov nad Toplou. In Dapalovce wurden nach Informationen der Nachrichtenagentur TASR 15 Einfamilienhäuser und in der Stadt Presov ein Mehrfamilienhaus evakuiert, um die Statik der Gebäude zu überprüfen. Das Innenministerium rief die Bevölkerung noch in der Nacht auf seiner Facebook-Seite auf, Gas- und Stromleitungen auf mögliche Beschädigungen zu überprüfen, ansonsten aber Ruhe zu bewahren
AKW-Betrieb nicht beeinträchtigt
Weil sich im betroffenen Gebiet mehrere Stauseen befinden, wurden sofort Überprüfungen der Staumauern vorgenommen. Dabei seien keine Schäden festgestellt worden, teilte das Innenministerium mit. Auch der Betrieb der Atomkraftwerke in Mochovce und Jaslovske Bohunice sei nicht beeinträchtigt. In mehreren Gemeinden fiel wegen Leitungsschäden der die Strom- oder die Warmwasserversorgung aus. Auf dem Stausee Velka Domasa riss sich ein Ausflugsschiff los und musste von der Feuerwehr wieder eingefangen werden.
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„So etwas noch nicht erlebt“
In den sozialen Medien posteten Betroffene Bilder aus ihren Wohnungen und Häusern, die Schäden oder heruntergefallene Gegenstände zeigten. „So etwas habe ich hier noch nicht erlebt“, schrieb ein Slowake. „Es gibt hier einige schlafende Vulkane, aber schlafen die wirklich?“, meinte er weiter. In der Gemeinde Kosarovce fiel am Dienstag der Unterricht aus, weil befürchtet wurde, dass die Statik des Volksschulgebäudes durch die Erschütterung gefährdet sein könnte.
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